10.03.2014 11:35:33
|
ROUNDUP: Chinas Währung erleidet neuen Schwächeanfall
Einen Grund für die Abschwächung sahen Beobachter in enttäuschenden Außenhandelsdaten vom Wochenende. Die Ausfuhren Chinas waren im Februar um 18,1 Prozent zum Vorjahresmonat eingebrochen. Es war der stärkste Rückgang seit dem weltweiten Rezessionsjahr 2009. Die Handelsbilanz wies das zweitgrößte jemals verzeichnete Defizit aus.
EXPERTEN: NEUJAHRSFEST BELASTET
Analysten relativierten das schwache Ergebnis beim Außenhandel mit dem chinesischen Neujahrsfest von Anfang Februar, währenddessen die wirtschaftliche Aktivität überwiegend ruht. Entsprechend wurde darauf verwiesen, dass die Entwicklung über Januar und Februar hinweg betrachtet weniger ungünstig ausfällt. Allerdings ergibt sich auch im Zweimonatsschnitt ein Rückgang der Ausfuhren.
Experte Harwig Wild vom Bankhaus Metzler machte zusätzliche Negativschlagzeilen für den Schwächeanfall des Yuan verantwortlich. So war am vergangenen Freitag erstmals eine auf Yuan lautende Unternehmensanleihe in China geplatzt. Das Solarunternehmen Chaori konnte einen Großteil fälliger Kuponzahlungen nicht leisten. Der Zahlungsausfall folgt auf massive Probleme eines Treuhandfonds zu Jahresbeginn, dessen Ausfall erst im letzten Moment verhindert werden konnte. Zudem verwies Wild auf Meldungen über Zahlungsschwierigkeiten einiger chinesischer Genossenschaftsbanken.
EXPERTEN: CHINAS NOTENBANK WILL AUSDEHNUNG DES WECHSELKURSBANDES
Richtig ist aber auch: Ohne Zutun der chinesischen Notenbank ist die seit Mitte Februar anhaltende Schwäche des Yuan nicht erklärbar. Denn der Renminbi, wie der Yuan auch genannt wird, ist keine frei schwankende Währung wie etwa der Euro. Vielmehr ist er an den Kurs des US-Dollar gebunden. Die chinesische Zentralbank legt arbeitstäglich einen Mittel- oder Referenzkurs fest, um den der Yuan begrenzt schwanken darf. Gegenwärtig beträgt dieses Handelsband nach oben und unten je ein Prozent.
Die chinesische Notenbank dürfte mit der Schwächung des Yuan ein konkretes Ziel vor Augen haben, meinen zahlreiche Beobachter. "Wir glauben, dass die Zentralbank bewusst Volatilität und Unsicherheit erzeugt, um den Markt auf eine Ausdehnung des Wechselkursbandes auf zwei Prozent vorzubereiten", sagt Ashley Davis von der Commerzbank. Ein freieres Schwanken des Yuan würde zur Regierungsstrategie passen, Marktkräften künftig mehr Spielraum zuzugestehen./bgf/jkr
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!