05.08.2019 12:24:41
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ROUNDUP: Autozulieferer Stabilus muss wegen Branchenkrise erneut zurückrudern
KOBLENZ (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Stabilus hat wegen der anhaltenden Branchenflaute bei der Vorlage von Zahlen zum dritten Quartal die Umsatzprognose erneut gesenkt - dieses Mal allerdings nur leicht. "Vor dem Hintergrund des anhaltend herausfordernden Marktumfelds in der Automobilindustrie" erwartet das Management nun einen Umsatz zwischen 950 und 960 Millionen Euro, teilte das im SDAX notierte Unternehmen am Montag in Koblenz mit. Die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2018/19 (30. September) liege damit in Einklang mit den aktuellen Markterwartungen,
Zuvor war das Unternehmen von einem Umsatz von zirka 960 Millionen Euro ausgegangen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2017/18 hatte das Unternehmen 963 Millionen Euro umgesetzt. Stabilus hatte bereits im Februar und Mai die Umsatzprognose reduziert. Bei der Marge auf Basis des bereinigten Gewinns vor Zinsen und Steuern rechnet das Unternehmen weiter mit einem Wert von zirka 15 (Vorjahr: 15,5) Prozent.
An der Börse reagierten Anleger wegen der bestätigten Margenprognose zu Handelsstart am Montag zunächst positiv, dann drehte die Aktie jedoch ins Minus. Das Papier verlor zuletzt 1,8 Prozent. Die dritte Umsatzwarnung in diesem Jahr kommt für den Aktienmarkt nicht ganz überraschend. So hatte zum Beispiel Commerzbank-Expertin Yasmin Steilen in einer Studie das Risiko einer weiteren Reduzierung der Prognose gesehen.
"Die unerwartet lange andauernde Schwäche der weltweiten Automobilindustrie - insbesondere die weiterhin enttäuschende Entwicklung in Deutschland und China - hat sich auch im dritten Quartal in unseren Ergebnissen niedergeschlagen", sagte Finanzchef Mark Wilhelms. Das Industriegeschäft habe sich auch dank Zukäufen hingegen besser entwickelt.
Im dritten Quartal bis Ende Juni gingen die Erlöse um drei Prozent auf 242 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen zudem mitteilte. Bereinigt um Währungseffekte und Zukäufe fiel der Rückgang mit 7,1 Prozent noch stärker aus. Rund die Hälfte der Gesamteinnahmen wurden in Europa erzielt. Besonders deutlich war der Rückgang der Erlöse mit 17,5 Prozent im Raum Asien-Pazifik.
Den überwiegenden Teil seiner Umsätze erzielte Stabilus im Automobilsektor. Insgesamt ging das Autogeschäft im dritten Quartal um 9 Prozent auf 146 Millionen Euro zurück, das Industriegeschäft stieg hingegen um 6,7 Prozent auf 95,5 Millionen Euro. Zu den Neuzugängen gehörte im Industriebereich das Unternehmen General Aerospace, das ein Zulieferer von Lösungen zur Bewegungssteuerung für die Flugzeugindustrie ist.
Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um 6 Prozent auf 37 Millionen Euro. Dies entsprach einer bereinigten EBIT-Marge von 15,4 Prozent, nach 15,8 Prozent im Vergleichsquartal. Unter dem Strich blieb mit 19,3 Millionen Euro etwa ein Viertel weniger übrig als im Vorjahr. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sei um drei Prozent besser als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan.
Der Gasdruckfeder-Hersteller habe in Nordamerika stark abgeschnitten. In Europa seien die Umsätze hingegen zurückgegangen. Sorgenkind sei vor allem Powerise. Die unter dem Namen verkauften elektromechanischen Spindelantriebe für das Öffnen und Schließen von Automobilklappen auf Knopfdruck verkauften sich in allen Regionen schlechter und seien in China weniger gefragt. Der Ausblick für 2019 sei in etwa beibehalten worden und liege etwa drei Prozent über den Konsenserwartungen.
Übergangs-Chef Stephan Kessel kehrt nach diesem Quartal wieder in den Aufsichtsrat zurück. Neuer Chef wird wie bereits bekannt zum 1. Oktober Michael Büchsner. In der Übergangsphase werde der übrige Vorstand die Geschäfte leiten, erklärte Stabilus./elm/nas/zb
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