26.04.2015 11:57:39
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ROUNDUP/Athens Presse: 'In die Ecke gedrängt'
ATHEN (dpa-AFX) - Fast die gesamte griechische Presse hat sich am Wochenende mit dem abermals gescheiterten Versuch, Fortschritte im Schuldenstreit mit der Eurogruppe zu finden.
"Stunde Null für Herrn Tsipras", titelt die Traditionszeitung der politischen Mitte "To Vima" am Sonntag. Sollte es keine Einigung geben, würde die Folgen "katastrophal" sein. Premier Tsipras müsse jetzt handeln.
Das konservative Traditionsblatt "Kathimerini" berichtet, die US-amerikanische Notenbank halte in einem Bericht - der der Zeitung vorliegt - einen Austritt Griechenlands aus dem Euroland für möglich.
Auch in der "Avgi", dem Parteiblatt der linken Regierung, schließt der stellvertretende Regierungschef Giannis Dragasakis "Maßnahmen" (Kapitalverkehrskontrollen - ohne das Wort zu nennen) nicht aus, wegen des Problems mit der Liquidität. Nach Berichten der griechischen Wirtschaftspresse waren die Geldeinlagen nach ihrer regelrechten Plünderung durch die Bürger und Unternehmen vergangene Woche auf knapp unter 130 Milliarden gefallen.
Das Boulevardblatt "Ethnos" meint: Griechenland bewege sich nunmehr "auf einem Minenfeld - Die Zeit läuft ab".
Die Boulevard-Sonntagszeitung "Real News" berichtet, Griechenland habe noch eine letzte Chance. Käme es nicht bald zu einer Einigung mit den Geldgebern soll Griechenland die Tür (zum Ausgang aus dem Euroland) gezeigt werden.
"Kathimerini" hatte am Samstag getitelt: "Alleine gegen alle in der Eurogruppe". Das Blatt hebt hervor, dass Finanzminister Gianis Varoufakis von allen Kollegen in der Eurogruppe scharf und in einigen Fälle auch beschimpfend kritisiert worden sei.
Das linke Blatt "Efimerida ton Syntakton" schrieb, das Land werde sich weiterhin bis zum 11. Mai weiter so in der Dunkelheit bewegen. "In die Ecke gedrängt", titelte die Zeitung.
Die Zeitung "Agora" berichtete, die EU-Kommission bereite bereits Pläne über einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone vor. Die Wirtschaftszeitung "Imerisia" berichtet von Gedanken und Ideen unter den Geldgebern über einen "Sudden Death" (Plötzlicher Tod) nach dem Muster der inzwischen wieder abgeschafften Fußballregel, nach der ein Tor in der Verlängerung das Spiel sofort beendet./tt/DP/fbr
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