08.04.2015 18:39:40
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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Verluste trotz Milliardenübernahme in Ölbranche
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Eine Milliardenübernahme in der Ölbranche hat den Sektor am Mittwoch kräftig angeschoben. Ansonsten dominierten europaweit allerdings die Verlierer das Geschehen. Der EuroSTOXX 50 ging mit einem Abschlag von 0,69 Prozent bei 3742,63 Punkten aus dem Handel. In Paris sank der CAC 40 um 0,28 Prozent auf 5136,86 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es trotz eines satten Kurssprungs der Aktien der BG Group um 0,35 Prozent auf 6937,41 Punkte nach unten.
Anleger erhoffen sich am Abend vom Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Hinweise auf Zeitpunkt und Geschwindigkeit der Zinswende. Zuletzt hatten enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten Spekulationen auf eine spätere Zinserhöhung verstärkt. Nach Einschätzung des Fed-Mitglieds Jerome Powell könnte die Zinserhöhung trotz zuletzt schwächerer Signale aber bereits im Juni beschlossen werden.
Nach Börsenschluss an der Wall Street eröffnet der Aluminiumhersteller Alcoa zudem traditionell mit seinen Quartalszahlen die US-Berichtssaison.
Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Oil & Gas ragte mit einem Plus von zweieinhalb Prozent heraus. Zwischenzeitlich war er gar um fast sechs Prozent auf den höchsten Stand seit Oktober gesprungen. Weil der britisch-niederländische Branchenriese Shell (Royal Dutch Shell Grou a) den britischen Gasförderer BG für 47 Milliarden Pfund (64 Milliarden Euro) schlucken will, kletterten deren Aktien als einsamer Favorit im Footsie um 26,65 Prozent auf 1153 Pence nach oben. Zeitweise wurden sie mit 1300 Pence gar zum höchsten Kurs seit Anfang 2014 gehandelt.
In Portugal kletterten die Papiere von Galp Energia um 6,23 Prozent und machten den Lissaboner Auswahlindex PSI zu einem der wenigen Gewinner in Europa. Galp ist BGs Partner in Brasilien. Die A-Aktien von Shell hingegen fielen auf dem zweitletzten Indexplatz um 5,32 Prozent; für die angedienten B-Anteile ging es an dessen Ende sogar um 8,56 Prozent nach unten.
Unter den weiteren Einzelwerten gewannen Tullow Oil (Timeless) gut vier Prozent und BP ein halbes Prozent. Im EuroSTOXX 50 drehten die Anteile von Repsol dagegen ins Minus.
Aktien von Schneider Electric litten als schwächster Eurostoxx-Wert mit minus 3,16 Prozent unter einer kritischen Studie von Exane BNP Paribas. Nach dem Start des neuen Fünfjahresprogramms "Schneider is ON" sei es an der Zeit auszusteigen, schrieb Analyst Olivier Esnou. Die Papiere des Elektrotechnikkonzerns wiesen eine Bewertung auf, die nur die Klassenbesten wie Atlas Copco, Assa, Kone oder Legrand verdienten./ag/he
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