11.07.2014 18:52:47
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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Stabilisierung am Ende einer schwachen Woche
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europäische Aktien haben sich zum Abschluss einer schwachen Woche etwas stabilisiert. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 ging am Freitag 0,21 Prozent höher bei 3157,05 Punkten aus dem Handel. In den vergangenen fünf Handelstagen verlor er damit allerdings dreieinhalb Prozent und rutschte zwischenzeitlich gar auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai ab.
Noch schlimmer hatte es den Cac-40-Index (CAC 40) erwischt, den der Abschwung zeitweise um über vier Prozent auf das Niveau von März zurückwarf. Nun verabschiedete er sich mit plus 0,35 Prozent auf 4316,50 Punkte in das Wochenende. Seine Wochenbilanz liegt ebenfalls bei minus dreieinhalb Prozent. Der Londoner FTSE-100-Index (FTSE 100) zog am Freitag um 0,27 Prozent auf 6690,17 Punkte an. In der abgelaufenen Woche zeigte er sich mit minus zweieinhalb Prozent vergleichsweise robust.
Stabilisiert zeigte sich auch der Bankensektor. Dessen Branchenindex war im Zuge der Krise um die portugiesische Großbank Banco Espirito Santo (BES) im Laufe der Woche um fast sechs Prozent auf das Niveau von Dezember eingeknickt. Der am Vortag ausgesetzte Handel mit Aktien der Bank wurde wieder aufgenommen. Eine Erholung von ihrem zuletzt massiven Kursrutsch zeichnet sich bislang allerdings nicht ab: Sie sanken zuletzt um weitere fünfeinhalb Prozent auf den tiefsten Stand seit Juli vergangenen Jahres. Ausgesetzt blieben derweil die Papiere der Espirito Santo Financial Group, die an der Bank beteiligt sind.
Dem Sektor selbst half aber, dass Portugals Regierung und die Zentralbank am Freitag versicherten, die Einlagen bei dem Geldhaus seien sicher. Branchenfavorit waren Papiere der Erste Bank (Erste Group Bank) die um knapp dreieinhalb Prozent nach oben sprangen. Sie hatten bis zuletzt schwer unter einer Gewinnwarnung aus der Vorwoche gelitten. Bester Bankentitel im EuroStoxx waren BNP Paribas mit einem Plus von knapp anderthalb Prozent.
Besonders gefragt waren europaweit Versorgertitel - allen voran Energias des Portugal (EDP) mit plus viereinhalb Prozent. Die Experten von Goldman Sachs hatten die Portugiesen aus einer Liste der ihrer Ansicht nach überzeugendsten Verkaufsempfehlungen gestrichen. Insgesamt bleiben sie aber skeptisch. Die italienische Enel setzte sich mit einem Plus von gut anderthalb Prozent an die EuroStoxx-Spitze. Der Konzern will mit Verkäufen in der Slowakei und Rumänien Schulden abbauen.
Auch Milliardenübernahmen und ihre Auswirkungen bewegten wieder die Kurse: Shire sprangen um fast sechs Prozent an die Spitze des FTSE 100. Die Beharrlichkeit des US-Pharmakonzerns Abbvie könnte sich auszuzahlen: Der britisch-irische Konkurrent will sich nun offenbar doch mit den kaufwilligen Amerikanern unterhalten, die zuletzt rund 51,5 Milliarden US-Dollar (37,8 Mrd Euro) für die Briten geboten hatten.
Die Aktie von Imperial Tobacco folgte mit einem Zuwachs von drei Prozent. In der Tabakbranche zeichnet sich eine Milliardenübernahme ab. Der Camel-Hersteller Reynolds American bestätigte am Freitag Gespräche über einen Kauf von Lorillard. "Imperial könnte ein Schnäppchen machen, weil Marken abgestoßen werden müssen, um den Zusammenschluss realisieren zu können", sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black./ag/he
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