21.01.2013 22:30:30
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ROUNDUP 2: Niederländer Dijsselbloem neuer Eurogruppen-Chef
Die Kassenhüter ernannten Djsselbloem am Montagabend bei ihrem Treffen in Brüssel, wie Diplomaten berichteten. Der Niederländer, der einziger Kandidat war, übernimmt das Spitzenamt für zweieinhalb Jahre. Er ist der zweite ständige Präsident der Eurogruppe überhaupt.
Dijsselbloem stammt aus einem Land mit der Einsernote "AAA" bei den Ratingagenturen. Der Sozialdemokrat soll den Einfluss der reichen Mitgliedstaaten sichern und hat die ausdrückliche Unterstützung Deutschlands.
HARTWÄHRUNGSPOLITIK
Die österreichische Ressortchefin Maria Fekter forderte, der Niederländer müsse die klassische "Hartwährungspolitik" seines Heimatlandes in dem Ministerclub fortführen. Dijsselbloem präsentierte bei dem Treffen den Kassenhütern bereits sein Arbeitsprogramm. Seiner Ansicht nach sind Budgetsanierung und Wachstum keine Widersprüche.
Der auf dem Brüsseler Parkett unerfahrene Dijsselbloem sieht nach jahrelangen Turbulenzen wegen der Schuldenkrise Anzeichen für eine Beruhigung: "Es scheint eine neue Basis zu geben für Vertrauen in den Euro und die Eurozone", sagte er in Brüssel.
INTERESSENSUNTERSCHIEDE
Zuletzt hatte Paris gebremst und Bedenken gegen eine Entscheidung noch im Januar geäußert. Frankreich fordert, dass der neue Vorsitzende - ebenso wie sein Vorgänger - Interessensunterschiede zwischen nördlichen und südlichen Ländern in der Eurogruppe ausbalancieren muss.
Der Luxemburger Juncker (58) hatte nach acht Jahren auf eigenen Wunsch hin den Posten geräumt. Er war seit 2005 der erste ständige Vorsitzende des exklusiven Währungsclubs. Monatelang war seine Nachfolge offen, im Gespräch für den Vorsitz waren unter anderem auch der französische Ressortchef Pierre Moscovici und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Der vielsprachige Juncker galt lange in Brüssel als im Grunde unersetzbar.
In der Eurogruppe kommen monatlich die Finanzminister der 17 Eurostaaten zusammen. Es ist in der Finanz- und Schuldenkrise zu einem der weltweit wichtigsten Entscheidungsgremien geworden. So entscheiden die Minister etwa über milliardenschwere Hilfsprogramme für pleitebedrohte Euroländer./cb/mt/DP/stk
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