ROUNDUP 2: KfW-Verwaltungsrat berät über IKB-Probleme - Weitere Hilfen möglich

    FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Bei der staatlichen Förderbank KfW berät an diesem Dienstagnachmittag der Verwaltungsrat auf einer Telefonkonferenz über die angeschlagene Mittelstandsbank IKB . Das bestätigte ein KfW-Sprecher am Dienstag auf Nachfrage. Die Beratung habe um 13.30 Uhr begonnen. Dabei gehe es um "Informationsbedarf zur IKB". Die Beratung finde als Telefonkonferenz der 37 Mitglieder des Gremiums statt. Nähere Angaben zum Inhalt wollte er nicht machen. Aus Finanzkreisen verlautete, dass es um weitere größere Hilfen für das angeschlagene Institut gehe. Vorsitzender des Gremiums ist Finanzminister Peer Steinbrück (SPD).

    Bereits im Sommer hatte die deutsche Kreditwirtschaft unter Federführung der KfW ein Rettungspaket von bis zu 3,5 Milliarden Euro geschnürt. Die KfW ist mit knapp 38 Prozent größter Anteilseigner der IKB, die infolge der US-Hypothekenkrise in eine Schieflage geraten war. Vor zwei Wochen hatte die Förderbank eingeräumt, dass die negative Entwicklung des Marktes sich auf die Auslastung der milliardenschweren Risikoabschirmung der IKB auswirken werde. Die "Frankfurt Allgemeine Zeitung" (FAZ) hatte zuvor berichtet, der Bank drohe ein weiterer Verlust von 300 Millionen Euro.

    Presseberichten zufolge wehren sich Banken und Sparkassen aber gegen eine Ausweitung der Risikoabschirmung über die bisher zugesagten 3,5 Milliarden Euro hinaus. Auf Kritik stößt den Berichten zufolge zudem ein geplanter Verkauf von IKB-Krediten an die Postbank . Dabei soll es um ein Kreditpaket von bis zu 500 Millionen Euro gehen, über das die IKB exklusiv mit der Postbank verhandle.

    Die IKB hatte sich im großen Stil am US-Markt für zweitklassige Hypothekendarlehen verspekuliert und war im Sommer in die Krise geraten. Inzwischen hat der Bund signalisiert, dass die KfW ihren Anteil verkaufen soll. Die KfW selbst hatte im Oktober angekündigt, für ihre IKB-Beteiligung alle Optionen einschließlich eines Verkaufs zu prüfen.

    Zu den Interessenten gehören die Commerzbank , die DZ Bank und die schwedische SEB . Zuletzt wurde auch über einen Verkauf an die ebenfalls in Düsseldorf ansässige WestLB diskutiert. Bereits an der IKB beteiligt ist neben der KfW die Privatbank Sal. Oppenheim, die ihren Anteil erst im August auf mehr als fünf Prozent aufgestockt hatte./sl/tb/fj/DP/wiz