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24.01.2013 21:28:33
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ROUNDUP 2: Deutsche Börse plant neues Sparprogramm
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse (Deutsche Boerse) plant dem Vernehmen nach weitere Einsparungen. Nur wenige Wochen nach dem Auslaufen des letzten Sparprogramms wolle der Konzern damit auf die seit Jahren sinkenden Handelsumsätze reagieren, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ/Donnerstag) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
In Unternehmenskreisen wurden der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag entsprechende Spekulationen bestätigt. "Es wird erwartet, dass im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz ein neues Sparprogramm verkündet wird, weil die Zahlen für 2012 nicht so gut ausgefallen sind", hieß es. Vermutlich werde es wieder Einsparungen beim Personal geben. Wo konkret der Rotstift angesetzt werde, sei aber noch nicht bekannt. Die Bilanz-Pressekonferenz des Dax (DAX)-Konzerns ist für den 20. Februar geplant.
Einem Bericht von Börse-Online zufolge könnte das neue Kostensenkungsprogramm den Abbau von "einigen hundert Stellen auf allen Ebenen" zur Folge haben. Das Blatt beruft sich dabei auf Unternehmenskreise. Danach sollen wie bei früheren Sparrunden auch Führungskräfte von den Maßnahmen betroffen sein.
Dem "FAZ"-Bericht zufolge konzipiert der Vorstand derzeit Kürzungen, die den strukturellen Veränderungen der Börsenlandschaft Rechnung tragen sollen. Das Unternehmen wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern. "Wir kommentieren das nicht", sagte ein Sprecher.
Der Konzern geht laut Zeitung offenbar davon aus, dass an alternative Handelsplattformen verlorene Marktanteile nicht wieder zurückgewonnen werden könnten. Vielmehr werde sich dieser Trend zu Lasten der etablierten Börsenbetreiber weiter fortsetzen. Außerdem werde erwartet, dass die strengeren Eigenkapitalvorschriften für Banken ("Basel III") deren Handelsaktivitäten langfristig und dauerhaft mindern werden.
Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Börse auf ihrer Handelsplattform Xetra Umsätze von 1,07 Billionen Euro generiert. Das waren 24 Prozent weniger als 2011 und nur die Hälfte der Umsätze aus den Rekordjahren 2007 und 2008. Auch an der Terminbörse Eurex gingen die Handelsumsätze deutlich zurück. Dies schlägt bei der Börse stark auf den Gewinn durch. Hoffnungen, dass eine stärkere Regulierung des Handels den Börsen mehr Umsätze bescheren könnten, haben sich bislang nicht erfüllt.
Die Deutsche Börse hatte daher bereits im Herbst angekündigt, ihre Ziele für 2012 nicht erreichen zu können. Der Gewinn hatte sich im dritten Quartal halbiert./stk/ben/hqs/DP/stb
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