02.08.2013 20:29:58
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RNZ: Zuckerbrot Kommentar zum Umgang des Westens mit Ägypten
Der Machtkampf in Ägypten scheint endgültig entschieden. Das Militär sitzt fest im Sattel und weiß die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Mit dieser Situation hat sich nun offensichtlich auch der Westen arrangiert. Die Kritik am gewaltsamen Sturz des gewählten Präsidenten Mohammed Mursi ist verstummt. Die Frage, ob es sich dabei um einen Putsch handelte, wird ausgeblendet. So vermied Bundesaußenminister Westerwelle bei seinem Besuch in Kairo jegliche Bewertung der politischen Situation. Und sein amerikanischer Amtskollege John Kerry ging sogar noch einen Schritt weiter, indem er das Eingreifen der Armee ausdrücklich lobte. Vorrangiges Ziel des Westens ist, die Lage in Ägypten zu beruhigen. Denn ein weiterer Niedergang des Landes am Nil könnte die gesamte Region destabilisieren. Doch eine dauerhafte Befriedung kann nur gelingen, wenn es einen gemeinsamen Neuanfang aller gesellschaftlichen Kräfte gibt - die den politischen Islam mit einschließt. Derzeit versucht es der Westen mit Zuckerbrot. Wirkt dies nicht, steht den wichtigsten Handelspartnern Ägyptens freilich auch ein ökonomisches Druckmittel zur Verfügung, das gerade das mit der Wirtschaft eng verflochtene Militär nicht unbeeindruckt lassen dürfte.
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