17.07.2015 22:52:39
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RNZ: Der Türöffner
Es war ein historischer Besuch: Als erster Außenminister der Bundesrepublik reiste Frank-Walter Steinmeier nach Kuba. Dabei bewies der oberste deutsche Diplomat einmal mehr besonderes Fingerspitzengefühl. Denn die sozialistische Insel ist zwar im Wandel begriffen. Doch noch steht Kuba am Anfang der Reformen - und ist weiter fest im Griff einer alternden Generation von Revolutionären, die den gesellschaftlichen Wandel eher widerwillig und nur aus wirtschaftlicher Notwendigkeit heraus angestoßen hat, als aus echter Überzeugung. Der Weg zu einer vollständigen Öffnung Kubas ist daher noch weit. Steinmeier weiß das - und reichte den Genossen in Havanna vorsichtig die Hand, um durch politische, kulturelle und wirtschaftliche Kontakte den Wandel voranzutreiben. Zwar sprach er die Defizite bei Demokratie und Menschenrechten offen an, aber ohne die Führung des darniederliegenden Karibikstaates zu verprellen. Natürlich spielen für Deutschland auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle. Der Investitionsbedarf auf Kuba ist riesig - und es lockt ein attraktiver neuer Markt. Nicht ohne Grund wurde der Außenminister von einer Wirtschaftsdelegation nach Havanna begleitet. Doch liegt dies auch im Interesse der Kubaner. Selbst wenn eine Verbesserung der ökonomischen Situation das diktatorische Regime kurzfristig stabilisieren würde, steht für die Bevölkerung ein Ende der Armut und der mitunter katastrophalen Versorgungslage ganz oben auf der Wunschliste. Und mittelfristig werden Handel, kultureller Austausch und der absehbare Generationswechsel in Havanna auch eine weitere Öffnung der Karibikinsel begünstigen.
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