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18.04.2013 20:23:58

Rheinische Post: Obama und Amerikas schreckliche Woche = Von Matthias Beermann

Düsseldorf (ots) - Vier Monate erst ist es her, dass Barack Obama öffentlich in Tränen ausbrach. Damals hatte ein Amokläufer in Newtown 20 Schulkinder und sechs Erwachsene niedergemetzelt. Nun muss der Präsident schon wieder eine Trauerrede halten, Angehörige von Opfern trösten und darüber hinaus der ganzen Nation Mut machen. Es war eine schreckliche Woche, die mit dem feigen Bombenattentat auf ein fröhliches Sportfest in Boston begann, sich mit Gift-Briefen an Politiker fortsetzte und nun in einem Unglück von apokalyptischen Ausmaßen mündete. Die letzten Tage waren selbst für dieses abgehärtete Land eine Prüfung. In einem ersten Reflex nach dem Anschlag von Boston war die Nation zusammengerückt - wie immer, wenn sie sich im Innersten angegriffen fühlt. Diesen Geist beschwor Obama auch gestern wieder, als hätte er nicht gerade erst zu spüren bekommen, wie schnell der Effekt auch wieder verpufft. Obamas Vorstoß für striktere Waffengesetze, zunächst getragen von der allgemeinen Empörung über das Massaker von Newton, ist gescheitert. Nach Katastrophen geht Amerika sehr schnell wieder zur Tagesordnung über. Das macht seine besondere Stärke aus, gewiss. Aber es ist zugleich auch seine Schwäche.

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