25.03.2015 22:27:46
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Rheinische Post: NRW rückt in der Trauer zusammen
Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalen ist mit mehr als 50 Opfern
das emotionale Epizentrum dieser schrecklichen Flugzeugkatastrophe.
Trauerflor und Halbmast sind die Zeichen dieser Tage, Kondolenzbücher
der Versuch, in Worte zu fassen, was nicht zu fassen ist. Die Trauer
vereint ein Land, das sich gerne und oft in regionalen und
politischen Frontstellungen entzweit. So war es auch nach der
Love-Parade-Tragödie. Das Bindestrich-Land wächst in Trauer zusammen.
Vielleicht ist das eine kleine Insel in dem Meer voller Tränen.
Kanzlerin Angela Merkel und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
haben kluge Worte des Beileids gefunden und aufrichtige Anteilnahme
erkennen lassen. Das ist gut. Bei einer nationalen Schockstarre sind
es auch politische Repräsentanten, die Identität stiften und Trost
spenden können. Doch bleibt die große Last bei den Verwandten und
Freunden der Angehörigen der Opfer. Sie müssen Menschen aufrichten,
die ihre Liebsten verloren haben. Wie vermittelt man den Eltern der
toten Schüler in Haltern, dass das Leben noch einen Sinn hat? Wer
kümmert sich um die schulpflichtigen Kinder des gestorbenen Ehepaars
aus Meerbusch? Wer ist für die Eltern der jungen Düsseldorfer
Opernsängerin und ihres Mannes da, die mit ihrem Baby in den Tod
flogen? Diese Helfer sind es, die zu Helden in der Tragödie werden
können. Denn die Betroffenen werden ein Leben lang Trost benötigen,
oft auch einfach jemanden, der ihnen zuhört. Das ist es, was Familie
und Freundschaft, was Gemeinschaft im Kern ausmacht. Da sein, wenn
man eigentlich keine Zeit hat, wenn die Rasanz des Alltags einen
wieder voll im Griff hat und der Schrecken aus den Schlagzeilen
verschwunden ist. "Gestern waren wir viele, heute sind wir alleine",
haben die Halterner Schüler auf ein Plakat geschrieben. Genau
andersherum kann es auch richtig sein.
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Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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