08.01.2016 22:37:40

Rheinische Post: Kommentar: Minister Jäger will seinen Kopf retten

Düsseldorf (ots) - Die Absetzung des Kölner Polizeipräsidenten war längst überfällig. Immer wieder hat die Polizei der Domstadt für negative Schlagzeilen gesorgt. So etwa bei den Ausschreitungen der Hooligans 2014 oder im vorigen Jahr mit dem Wirbel um das SEK. Doch das, was in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof passiert ist, hat eine ganz andere Dimension. Die Polizei blieb weitgehend machtlos, während viele Frauen Schreckliches durchlitten. Doch statt knallharter Ermittlungsarbeit gab es zunächst nur Beschwichtigung und Vertuschung. Sogar die Kölner Oberbürgermeisterin fühlt sich nun hintergangen. Innenminister Ralf Jäger hat gestern endlich die Notbremse gezogen und Albers geschasst. Damit hofft er auch, seinen Kopf zu retten. Schließlich trägt er als oberster Chef der Polizei politische Verantwortung für das ungeheure Organisationsversagen in Köln. Jäger hätte in seiner Oppositionszeit als "empörungspolitischer Sprecher" der SPD sicher keinen Moment gezögert, bei einer ähnlichen Lage einen CDU-Minister zum Rücktritt aufzufordern. Doch er kann jetzt damit rechnen, dass Hannelore Kraft an ihm festhält. Ein Jahr vor der Landtagswahl kann sie sich einen solchen Eklat nicht erlauben.

OTS: Rheinische Post newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30621 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!