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04.09.2018 23:33:46

Rheinische Post: Kommentar: Die Lehren aus Chemnitz

Düsseldorf (ots) - Ein brutaler Mord, mutmaßlich von Asylbewerbern verübt, die nicht mehr im Land hätten sein dürfen. Eine beängstigende Zahl an Rechten, die aufmarschieren, unerträgliche Parolen skandieren und gegen Ausländer hetzen. Dann das Rockkonzert gegen Rechts mit Zehntausenden Besuchern. Was sind die Lehren? Zunächst diese: differenzieren. Wer mit dem Messer zusticht, muss zur Rechenschaft gezogen werden. Die misslungene Abschiebepraxis bleibt die Achillesferse der deutschen Asylpolitik. Zweitens: aufpassen, dass wir als Antwort auf Rechtsextremismus nicht selbst extrem werden, falsche Bands beklatschen oder falsche Begriffe nutzen.

Aber eben auch: Wer gegen Fremde hetzt oder sie wegen ihrer vermeintlich ausländischen Herkunft angreift, muss auf öffentlichen Widerstand stoßen. Jene, die in Frieden und Freiheit miteinander leben wollen, die Fremde schätzen und Traditionen bewahren, die Solidarität und Humanität als Grundhaltung achten, müssen im Alltag gegen jede kleine Form des Extremismus ankämpfen. Nicht erst, wenn es mal brennt. Der dumpfe Fremdenhass, den wir jetzt in Chemnitz erlebt haben und der in diesem Land nie wieder einen Fuß in die Tür bekommen darf, breitet sich schleichend aus. Das ist das Gefährliche an ihm.

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Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

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