18.10.2017 22:53:56
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Rheinische Post: Kommentar / Die Erneuerung der Union beginnt = Von Michael Bröcker
Düsseldorf (ots) - Mit dem Rücktritt von Stanislaw Tillich als
CDU-Ministerpräsident in Sachsen findet das schlechte
Bundestagswahlergebnis für die Union sein erstes Opfer. Im stolzen
Freistaat Sachsen war die AfD knapp vor der CDU gelandet; öffentlich
hatte die Sachsen-Ikone, der frühere Ministerpräsident Kurt
Biedenkopf, vor wenigen Tagen kundgetan, dass er sich um sein
Lebenswerk sorge. Das Land werde "nicht gut regiert". Tillich war
angeschlagen. Der sympathische Sorbe war viel zu brav, zu
unentschieden, zu inhaltlich konturlos für eine konservative Antwort
auf die rechten Bewegungen, die sich mit Pegida & Co. gerade in
seinem Land besonders stark zeigten. Tillich blinkte hektisch nach
rechts, sprach wirr von einem "Deutschland für die Deutschen", ließ
in der Flüchtlingskrise und in den Debatten über Integrationspolitik
und innenpolitische Härte gegen Rechts jegliches Format vermissen.
Nun hat die Sachsen-CDU - unterstützt von CDU-Chefin Merkel - die
Reißleine gezogen. Der neue Mann, Michael Kretschmer, wird sicherlich
nicht versuchen, die AfD zu kopieren. Er ist Bildungspolitiker der
Mitte. Ob es ihm gelingen kann, die einstige CDU-Bastion im Osten
zurückzugewinnen, ist indes fraglich.
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Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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