07.05.2017 22:57:56
|
Rheinische Post: Eine Schicksalsfrage bringt Macron den Sieg Kommentar Von Matthias Beermann
Trotzdem, und das ist die schlechte Nachricht, haben immerhin elf Millionen Franzosen für Le Pen gestimmt. Und längst nicht alle, die gestern Macron gewählt haben, teilen seine positive Haltung zur EU, zur Globalisierung und zu offenen Grenzen. Die Erleichterung darüber, dass uns Le Pen im Elysée-Palast erspart geblieben ist, sollte uns daher nicht dazu verleiten, den Wahlsieg Macrons in ein flammendes Votum der Franzosen für Europa umzudeuten oder gar in ein Stopp-Signal für populistische Bewegungen in Europa. Man hat bei dieser Wahl sehen können, dass inzwischen fast die Hälfte der Franzosen bereit ist, für links- oder rechtsextreme Kandidaten zu stimmen, die eine radikale Abkehr vom europäischen Projekt predigen.
Für Emmanuel Macron sind das schwierige Voraussetzungen, um die nötigen Reformen durchzusetzen. Er hat jetzt fünf Jahre, um Frankreich wieder auf Kurs zu bringen und der verunsicherten Nation ihr Selbstvertrauen zurückzugeben. Wenn auch Macron wie seine Vorgänger im Elysée scheitert, die Großes versprochen und nur Geringes geleistet haben, dann droht er als der Präsident in die Geschichte einzugehen, der den Weg frei gemacht hat für die Machtübernahme der Extremisten. Gestern hat Macron Le Pen verhindert. Das ist wichtig, kann aber nur der Anfang sein.
OTS: Rheinische Post newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30621 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!