04.05.2015 21:52:38
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Rheinische Post: Die Unvernunft der Tarifpartner
Ein Streik darf und soll sogar unangenehm sein. Geschützt von Artikel neun des Grundgesetzes ist er ein legitimes Mittel, Tarifforderungen durchzusetzen. Wenn dabei die Volkswirtschaft begrenzt zu Schaden kommt, ist das im Interesse der Tarifautonomie hinzunehmen. Doch ein Recht wahrzunehmen heißt auch, Verantwortung zu zeigen. Daran lassen es die beiden Tarifpartner im derzeitigen Bahnstreik stark fehlen. Denn weder die Lokführergewerkschaft GDL, noch die Bahn sind zu einem echten Kompromiss bereit. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber spielt auf Zeit, um nach der Verabschiedung des Tarifeinheitsgesetzes sich der GDL als Verhandlungspartner generell zu entledigen. Dagegen setzt GDL-Chef Klaus Weselsky den längsten Streik in dieser Auseinandersetzung. Der Konflikt eskaliert unnötig - sehr zum Schaden der Fahrgäste. Denen ist auch nicht klarzumachen, wofür die GDL genau streikt. Für die Lokführer, die Rangierer oder die Zugbegleiter? Zu oft hat Weselsky das Streikziel geändert und damit viel Akzeptanz beim Publikum verloren. Beide Tarifpartner müssen schnellstens zur Vernunft zurückkehren. Sonst nimmt die Tarifautonomie irreparablen Schaden.
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