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14.07.2013 21:02:58

Rheinische Post: Der Fall Hoeneß - eine Frage der Bewährung

Düsseldorf (ots) - Von Gregor Mayntz

Was kostet eine weiße Weste? Wären zehn Millionen Euro angemessen? Auf diese Summe läuft das von der Staatsanwaltschaft für Uli Hoeneß mutmaßlich ins Auge gefasste Strafmaß hinaus. Der Rest wäre dann seiner "Bewährung" vorbehalten. Das ist Stoff für aufgeregte Debatten und die Frage, ob Uli Normalbürger nach Steuerhinterziehung in Millionenhöhe auch ohne Gefängnis davon kommen würde. Ganz gleich jedoch, welches Urteil am Ende des Strafprozesses stehen wird: Hoeneß ist als Persönlichkeit so ramponiert, dass er an sein früheres Leben nicht mehr anknüpfen kann. Auch wenn er 50 Millionen Steuern ehrlich gezahlt haben sollte, ist der selbst gepflegte Nimbus als vorbildlicher gesetzestreuer Bürger unter einer Lawine an Doppelmoral begraben. Die Frage, ob sich "sein" FC Bayern einen vorbestraften Steuerhinterzieher als Präsident weiter leisten kann, dürfte ihn noch mehr schmerzen. Aber hüten wir uns davor, das Urteil vor dem Prozess zu fällen. Noch ist in der Sache nicht einmal Anklage erhoben. Wie die persönliche Schuld von Hoeneß im Namen des Volkes zu werten ist, haben ganz allein die Richter zu entscheiden. Und zwar unabhängig von staatsanwaltschaftlichen Erwägungen.

Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

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