ÖVAG droht Klage 28.12.2012 09:08:00

PS-Privatanleger fühlt sich von ÖVAG getäuscht

Hintergrund ist laut "Presse" (Freitagausgabe) der zur Bankrettung vollzogene Kapitalschnitt, womit die von der Bank ausgegebenen Partizipationsscheine (PS) schlagartig 70 Prozent an Wert verloren. Einige Investoren bereiten deswegen rechtliche Schritte vor.

Private Anleger halten noch immer ÖVAG-PS zum Nominalwert von rund 100 Mio. Euro. Einer der mit der Causa befassten Anwälte ist laut "Presse" Ingo Kapsch von HLMK Rechtsanwälte. Er vertritt einen Anleger aus Deutschland, der 2010 und 2011 PS-Scheine zum Nominale von einer Million Euro erworben hat. Grundlage dieser Käufe seien die von der ÖVAG herausgegebenen Informationen gewesen, wie Geschäftsberichte sowie die Presse- und Ad-hoc-Meldungen, wird Kapsch zitiert.

Kapsch äußerte den Verdacht, dass die ÖVAG "irreführend und/oder falsch" informiert habe. Flankiert von einem 57-seitigen Gutachten wirft der Investor der Bank vor, in den Jahren 2010 und 2011 "einen in Wahrheit nie existenten Turnaround" herbeigeredet zu haben. Wären die Meldungen damals korrekt gewesen wären, hätte die ÖVAG im Frühjahr 2012 nicht mit Teilverstaatlichung vor der Pleite gerettet werden müssen, wird argumentiert.

Kapsch forderte nun ÖVAG-Chef Stephan Koren auf, seinem Mandanten den Schaden zu ersetzen. Andernfalls sei er beauftragt, gerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Bank ließ den Anwalt wissen, die Unterlagen geprüft zu haben, mit dem Ergebnis: Man werde der Zahlungsaufforderung nicht nachkommen. Die ÖVAG wollte auch gegenüber der APA zu der Causa heute nicht öffentlich Stellung nehmen.

rf/ggr

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