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18.10.2007 10:15:00

Presse: RWE, E.ON und Wintershall wollen Gasförderung im Ausland massiv ausbauen

Essen (aktiencheck.de AG) - Die Energieversorger RWE AG , E.ON AG (ISIN DE0007614406/ WKN 761440) und die zum Chemiekonzern BASF AG (ISIN DE0005151005/ WKN 515100) gehörende Tochter Wintershall wollen künftig ihre Aktivitäten bei der Förderung von Öl und Erdgas im Ausland intensivieren.

"Wir wollen unsere eigene Gasproduktion in den nächsten fünf bis sechs Jahren verdreifachen", sagte Georg Schöning, Chef von RWE Dea, der "Financial Times Deutschland". "Heute kommen etwa 15 Prozent des RWE-Bedarfs an Öl und Gas aus eigener Förderung. Das soll auf etwa 25 Prozent ausgebaut werden." Laut dem Bericht haben vor allem RWE und E.ON die Erschließung von Reserven in der Vergangenheit lange Zeit vernachlässigt, wobei man diese Strategie nun ändern will: "In den 90er-Jahren war der Ölpreis - und damit auch der Gaspreis - sehr gering. Da wurde der Sinn einer eigenen Förderung schon infrage gestellt", so RWE-Dea-Chef Schöning gegenüber der Wirtschaftszeitung. Angesichts der weiter steigenden Nachfrage und dem Rohstoffbedarf der neuen Wirtschaftsmächte China und Indien machen sich die Importeure Sorgen wegen der Versorgungssicherheit und der Kosten. "Die neuen Player im globalen Markt, insbesondere China und Indien, setzen alle Energie daran, ihre Rohstoffdefizite durch weltweite Importe und direkten Zugang zu Öl- und Gasquellen auszugleichen", sagte Wintershall-Produktionsvorstand Ties Tiessen der FTD. "Sie zahlen hohe Preise, um ihren nationalen Energiebedarf zu decken."

Westeuropa ist weitestgehend abhängig von ausländischen Öl- und Gasvorkommen. Eon Ruhrgas etwa importiert den größten Teil seines Erdgases aus Russland und Norwegen. Die Lieferverträge wurden gerade erst um 20 Jahre verlängert. Die BASF-Tochter Wintershall setzt bei der Erschließung neuer Vorkommen daher vor allem auf Partnerschaften, um Zugang zu den Vorkommen zu erhalten und Risiken zu mindern. So ist das Kasseler Unternehmen einer der wichtigsten Geschäftspartner von Gazprom in Westeuropa. Für die direkte Beteiligung der Deutschen an der Gasförderung erhält der russische Staatskonzern über die Wintershall-Handelsfirma Wingas Zugang zu Kunden in Europa.

Die Aktei von RWE notiert aktuell mit einem Plus von 0,10 Prozent bei 93,10 Euro. (18.10.2007/ac/n/d)

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