20.12.2024 09:24:40

POLITIK-BLOG/Normenkontrollrat fordert Vetorecht

Die Übersicht in Kurzmeldungen zu Entwicklungen, Ergebnissen und Einschätzungen rund um die bundesdeutsche Politik:

Normenkontrollrat fordert Vetorecht

Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) fordert von einer künftigen Bundesregierung ein Vetorecht, um bürokratische Gesetze verhindern zu können. "Wir überprüfen, welche Kosten neue Gesetze verursachen, ob praxistauglichere Alternativen bestehen und wie eine gute digitale Ausführung erreicht werden kann. Wir können aber nicht verhindern, dass Politiker schlechte Gesetze durchbringen", sagte NKR-Vorsitzender Lutz Goebel der Funke-Mediengruppe. "Deshalb wäre es sinnvoll, den NKR mit einem aufschiebenden Vetorecht für Gesetze auszustatten, bei denen Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis stehen, die nicht gut gemacht sind, die den Digitalcheck nicht bestehen."

Erst 75 Prozent der Rezepte sind E-Rezepte

Seit Januar 2024 ist das Elektronische Rezept für Kassenpatienten Pflicht, doch noch immer werden viele rosa Papierrezepte ausgestellt. "Mittlerweile werden etwa 75 Prozent der Medikamente bundesweit und in NRW per E-Rezept verordnet. In Deutschland wurden bislang 528,7 Millionen E-Rezepte eingelöst", erklärte der Apothekerverband Nordrhein auf Anfrage der Rheinischen Post. "Papierrezepte bleiben eine wichtige Säule für Verordnungen, insbesondere im Notdienst oder wenn das elektronische Rezept aufgrund von Systemausfällen der IT nicht ausgestellt werden kann." Es gibt drei Wege, das E-Rezept zu übertragen - genutzt wird laut den Angaben vor allem einer: Zu 90 Prozent werde das E-Rezept mit der elektronischen Gesundheitskarte in der Apotheke eingelöst, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein. In 8 Prozent der Fälle brächten Patienten den Papierausdruck mit QR-Code von der Praxis in die Apotheke, 2 Prozent würden über Apps eingelöst.

FDP fordert Abschaffung gesetzlichen Renteneintrittsalters

Der FDP-Sozialexperte Johannes Vogel hat sich für die Abschaffung des gesetzlichen Renteneintrittsalters und die Einführung einer gesetzlichen Aktienrente ausgesprochen. "Jede und jeder soll zukünftig selbst entscheiden können, wann sie oder er in Rente geht. Wer länger arbeitet, bekommt mehr Rente - das ist fair", sagte er der Rheinischen Post. "Dabei sollen auch Teilrentenmodelle unkompliziert möglich sein. Schweden macht vor, dass die Menschen so freiwillig im Schnitt sogar länger arbeiten wollen. An diesem System wollen wir uns orientieren." Es sei klar, dass nicht jeder Beruf bis ins hohe Alter ausgeübt werden könne - in Schweden klappe das deshalb, weil Menschen, die im Leben hart gearbeitet haben, meist früher eingezahlt und so höhere Ansprüche aufgebaut hätten. Die von der FDP geplante gesetzliche Aktienrente sei der einzige echte Reformvorschlag der Parteien, der langfristig für ein stabiles Rentenniveau und geringere Beiträge sorgen könne, meinte er zudem.

Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/ank/hab

(END) Dow Jones Newswires

December 20, 2024 03:25 ET (08:25 GMT)

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