Corona-Profiteur im Blick 02.05.2024 20:11:00

Peloton braucht einen neuen Chef: Peloton-Aktie nach tiefroten Zahlen schwächer

Peloton braucht einen neuen Chef: Peloton-Aktie nach tiefroten Zahlen schwächer

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 hat Peloton Interactive einmal mehr rote Zahlen geschrieben. Der Verlust je Aktie summierte sich auf 0,49 US-Dollar und fiel damit niedriger aus als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als je Anteilsschein ein Minus von 0,790 US-Dollar angefallen war. Auf Ergebnisseite hielt sich Peloton damit damit aber schlechter als erwartet, die Analystenschätzungen für das EPS hatten sich zuvor auf -0,363 US-Dollar belaufen.

Der Umsatz lag daneben bei 717,7 Millionen US-Dollar nach 743,6 Millionen US-Dollar vor Jahresfrist. Die Analystenerwartungen für die Erlöse (720,9 Millionen US-Dollar) konnte Peloton damit nicht schlagen.

Peloton braucht einen neuen Chef

Wie das Unternehmen zudem bekannt gab, wird es einen Wechsel an der Konzernspitze geben. Barry McCarthy tritt als CEO, Präsident und Vorstandsmitglied zurück. Die Peloton-Vorstandsmitglieder Karen Boone und Chris Bruzzo werden als Interims-Co-CEOs fungieren, heißt es weiter. McCarthy wird dem Unternehmen bis zum Jahresende als strategischer Berater zur Verfügung stehen.

Einen Ersatz für den CEO-Posten gibt es noch nicht, Peloton habe aber einen "umfassenden Suchprozess eingeleitet, um den nächsten CEO von Peloton zu ermitteln". "Im Namen des Vorstands möchte ich Barry für seinen Beitrag zu Peloton danken. Barry kam zu Peloton in einer für das Unternehmen unglaublich herausfordernden Zeit. Während seiner Amtszeit legte er den Grundstein für skalierbares Wachstum, indem er die Kostenstruktur des Unternehmens kontinuierlich neu gestaltete um Stabilität zu schaffen und den wichtigen Meilenstein der Erzielung eines positiven freien Cashflows zu erreichen", so Interims-Co-CEO Bruzzo.

Restrukturierung und Stellenabbau angekündigt

Zudem gab Peloton in einer Unternehmensmitteilung "umfassende Restrukturierungsmaßnahmen bekannt, um die Kostenstruktur des Unternehmens an die aktuelle Geschäftsgröße anzupassen". Diese Umstrukturierung werde Peloton in die Lage versetzen, einen nachhaltig positiven freien Cashflow zu erzielen, hieß es weiter. Dessen ungeachtet wolle man aber weiter in der Lage bleiben in Software-, Hardware- und Content-Innovationen, Verbesserungen des Mitgliedersupports und Optimierungen der Marketingbemühungen zu investieren, um das Geschäft zu skalieren. Nach vollständiger Umsetzung geht das Unternehmen davon aus, dass der Plan bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025 zu einer Reduzierung der jährlichen Betriebskosten um mehr als 200 Millionen US-Dollar führen wird.

Um die Kosten zu senken, soll unter anderem der Personalbestand um 15 Prozent gesenkt werden, das betreffe 400 Peloton-Teammitglieder, hieß es weiter.

Die Peloton-Aktie zeigt sich im NASDAQ-Handel zeitweise 10,25 Prozent tiefer bei 2,8900 US-Dollar.

Peloton hatte zu Beginn der Pandemie stark von der Schließung von Fitnessstudios profitiert. Die Verkäufe der Trainings-Bikes und Laufbänder sprangen hoch, Interessenten mussten teils lange auf ihre Geräte warten. Peloton interpretierte den Schub allerdings nicht als Sonderkonjunktur, sondern als Beginn einer Wachstumsära und investierte in den Ausbau der Kapazitäten bis hin zum Bau einer Fabrik in den USA.

Das erwies sich als schwerwiegende Fehlkalkulation: Mit der Aufhebung von Corona-Einschränkungen ging das Interesse an Geräten der Firma wieder zurück. Peloton saß auf hohen Lagerbeständen, der Bau der Fabrik in den USA wurde wieder abgebrochen und Peloton beschloss, die Geräteproduktion ganz an einen Auftragsfertiger auszulagern. Seit 2021 gab es schon mehrere Runden von Stellenstreichungen.



Redaktion finanzen.net / NEW YORK (dpa-AFX)

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