31.10.2023 15:24:00

Ottakringer - Ein Drittel der Aktien eingesammelt, weiter IVA-Kritik

Das Delisting-Angebot der Ottakringer Getränke AG, die der Börse demnächst den Rücken kehren wird, ist für gut ein Drittel der ausstehenden Aktien angenommen worden. Bis zum Ende der Annahmefrist am 27. Oktober seien 28.093 Aktien an der Gesellschaft zum Verkauf eingereicht worden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Je Stammaktie bot Ottakringer wie berichtet 85 Euro und je Vorzugsaktie 70 Euro. Kritik am Preis kam neuerlich vom Interessensverband für Anleger (IVA).

Die zum Verkauf eingereichten Aktien entsprechen rund einem Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft, hieß es in der Mitteilung. Darunter befinden sich 23.933 Vorzugsaktien (ca. 30,4 Prozent des Angebots) und 4.160 Stammaktien (32,4 Prozent des Angebots). Ottakringer hatte seinen Rückzug von der Börse im August angekündigt. Letzter Handelstag ist der 29. Dezember 2023.

Für Florian Beckermann, Vorstand des Interessenverbandes für Anleger (IVA), demonstriert die "schwache Annahmequote, dass das Angebot schlicht zu billig war". Die "Bieter-Familie", der es an "wirtschaftlicher Weitsicht" fehle, habe sich damit "verzockt", wie er auf APA-Anfrage sagte. Gegenüber dem IVA würden sich viele Aktionäre "verkatert" zeigen und das Delisting-Angebot als "unfair" bezeichnen. "Unter diesen Voraussetzungen will man offensichtlich nicht verkaufen." Beckermann hatte das Angebot mit Verweis auf den Kurs der Stammaktien und die Bewertung nach den Verwerfungen durch die Corona-Pandemie jüngst bereits als zu niedrig kritisiert.

Bei der Brauerei kann man die vom IVA geäußerte Kritik "nicht nachvollziehen", wie es gegenüber der APA hieß. Denn: "Ein von der Übernahmekommission als verantwortliche Behörde beauftragtes Gutachten bestätigt den Angebotspreis."

Nach Ottakringer-Angaben bleiben nun jene Anteilseigner, die das Übernahmeangebot nicht angenommen haben, unverändert Aktionäre der Ottakringer Getränke AG, wobei die Börsennotierung am 31. Dezember 2023 endet. Beckermann rechnet allerdings mit einem baldigen Gesellschafterausschlussverfahren, einem sogenannten Squeeze-out: Die verbliebenen Gesellschafter werden dabei aus dem Unternehmen gedrängt, ihnen steht aber eine Barabfindung zu.

Einmal mehr sprach sich Beckermann für eine juristische Überprüfung der Vorgänge aus: "Erstmalig hat die Übernahmekommission die gesetzlichen Preisuntergrenzen der Börsenkurse völlig außer Acht gelassen. Dieser Vorgang ist auch Neuland für die Übernahmekommission. Eine Überprüfung ist daher grundsätzlich interessant. Der IVA geht davon aus, dass diese kommen wird."

tpo/cri

ISIN AT0000758008 WEB http://www.ottakringer.at

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