19.05.2015 19:26:39

OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung / WAZ: Ein Tiefschlag für das ...

WAZ: Ein Tiefschlag für das Unternehmen. Kommentar von Rolf Obertreis

zur Deutschen Bank

Essen (ots) - Es muss schon viel zusammenkommen, wenn ein

Vorstandsmitglied der Deutschen Bank aufgibt. Sehr viel. Zumal dann,

wenn er 25 Jahre für die Bank gearbeitet hat. Der Abgang von Rainer

Neske ist ein weiterer Tiefschlag für das größte deutsche Geldhaus -

und mehr als ein Denkzettel für die beiden Co-Vorstandschefs Anshu

Jain und Jürgen Fitschen. Seit drei Jahren mühen sie sich, die

Deutsche Bank wieder in die Spur zu bekommen. Davon ist nicht sehr

viel zu sehen. Es kommt einiges zusammen: Milliardenstrafen, ein

dümpelnder Aktienkurs, der kaum wahrnehmbare Kulturwandel, Fitschen

vor Gericht und eine strategische Kurvenfahrt. Die Postbank war auch

für Jain noch vor einem Jahr das große Los und eine Stütze auf dem

Weg, die Deutsche Bank im Privatkundengeschäft in Europa zur

unangefochtenen Nummer eins zu machen. Das ist längst Makulatur. Jain

sieht die Postbank auf einmal als Ballast und stößt sie ab. Dazu will

er auch noch 200 Filialen der Deutschen Bank dicht machen. Das musste

Neske als Affront auffassen.

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