14.06.2016 11:04:39

OTS: Verband der Chemischen Industrie e.V. / Referendum in Großbritannien / ...

Referendum in Großbritannien / Folgen für die chemisch-pharmazeutische

Industrie / Brexit schlecht für Chemie beidseits des Ärmelkanals

Frankfurt/Main (ots) -

- Austritt fatales Signal für die wirtschaftliche Entwicklung in

Europa

- Rückgang der Chemie-Exporte und Direktinvestitionen als Folge

- Chemie-Handelsvolumen mit Großbritannien heute bei 18,5 Mrd.

Euro

- Engagement britischer Investoren in der deutschen Chemie bei gut

2 Mrd. Euro

Stimmt die Mehrheit der britischen Bürger beim Referendum am 23.

Juni für einen Austritt ihres Landes aus der EU, hätte dies auch

spürbar negative Auswirkungen auf Deutschlands drittgrößte Branche.

Zu diesem Ergebnis kommt der Verband der Chemischen Industrie (VCI).

Der VCI erwartet bei einem Brexit mittelfristig eine Abschwächung

der Exporte der chemisch-pharmazeutischen Industrie nach

Großbritannien und einen Rückgang der Direktinvestitionen beiderseits

des Ärmelkanals. "Wir hoffen, dass die Bürger in Großbritannien mit

deutlicher Mehrheit für einen Verbleib in der EU stimmen. Gerade

jetzt, wo sich die Konjunktur in Europa zaghaft erholt, wäre ein

Austritt ein schlechtes Signal für die weitere wirtschaftliche

Entwicklung", erklärte der Präsident des VCI, Marijn Dekkers.

Großbritannien ist ein wichtiger Handelspartner und einer der

größten Märkte in der EU für die chemisch-pharmazeutische Industrie

in Deutschland. Im letzten Jahr verkaufte die Branche Produkte im

Wert von 12,9 Milliarden Euro dorthin (7,3 % aller Exporte). Den

größten Anteil machten Spezialchemikalien und Pharmazeutika aus.

Gleichzeitig importierten deutsche Chemieunternehmen Erzeugnisse für

5,6 Milliarden Euro von der Insel (siehe Grafik). Dazu gehörten vor

allem pharmazeutische Vorprodukte und Petrochemikalien.

Aber auch als Produktions- und Vertriebsstandort spielt

Großbritannien für die Branche eine gewichtige Rolle: Derzeit sind 63

Tochtergesellschaften deutscher Chemieunternehmen in Großbritannien

aktiv. Sie beschäftigen insgesamt rund 6.000 Mitarbeiter und

erwirtschaften einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro. Der Bestand an

Direktinvestitionen auf der Insel beläuft sich auf rund 1,6

Milliarden Euro. Britische Investoren sind mit gut 2 Milliarden Euro

in der deutschen Chemie engagiert (siehe Grafik).

Die stärksten negativen wirtschaftlichen Effekte eines Brexit

hätten zwar aus Sicht des VCI die Briten selbst zu tragen. Aber der

Ausstieg zöge auch in den übrigen EU-Staaten Einbußen beim

Bruttoinlandsprodukt und einen Rückgang der Exporte nach sich -

insbesondere bei deutschen Unternehmen. Auch grenzüberschreitende

Investitionen, so der VCI, würden beeinträchtigt. Die wahrscheinliche

Abwertung des britischen Pfund und die mit den Austrittsverhandlungen

verbundene Unsicherheit würden deutsche Investoren dazu bewegen, ihr

Engagement in Großbritannien zu überdenken und gegebenenfalls Kapital

abzuziehen. Die durch einen Austritt ausgelösten Verwerfungen auf den

Finanzmärkten ließen sich nur schwer quantifizieren.

HINWEIS: Dateien und Zahlen und die erwähnten Grafiken finden Sie

auf www.vci.de/infografiken

OTS: Verband der Chemischen Industrie e.V.

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/12523

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Pressekontakt:

VCI-Pressestelle

Telefon: 069 2556-1496

E-Mail: presse@vci.de

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