22.11.2018 16:12:41

OTS: Stonehedge Beteiligungsgesellschaft mbH / Nedeljko Prodanovic: ...

Nedeljko Prodanovic: "Immobilienblase? Mit sinkenden Preisen ist nicht

zu rechnen"

Berlin (ots) - Der Preisanstieg auf dem Wohnimmobilienmarkt wird

stets von der Frage begleitet, ob möglicherweise eine Immobilienblase

droht. Der Berliner Wohnungsunternehmer und Stonehedge-Chef Nedeljko

Prodanovic gibt Auskunft, was für und was gegen eine Preisblase

spricht.

Seit 2010 steigen die Immobilienpreise in Deutschland kräftig und

ohne Unterbrechung an. Fast genauso lange wird bereits eine Debatte

darüber geführt, ob sich eine Immobilienblase bildet und die Preise

bald sinken werden. In jüngster Zeit hat die Diskussion wieder

deutlich Fahrt aufgenommen, was möglicherweise daran liegt, dass die

unter anderem durch eine Immobilienblase ausgelöste Finanzkrise

kürzlich zehnjähriges Jubiläum feierte und sich wieder ins Gedächtnis

der Öffentlichkeit schob; doch es gibt durchaus auch einige

fundamentale Faktoren, die eine nähere Betrachtung wert sind.

Obwohl zahlreiche Experten schon seit einer Weile mit einer

abnehmenden Dynamik der Kaufpreisentwicklung rechnen, steigen die

Preise für Wohnimmobilien ungebrochen rasant an. Dem

Empirica-Immobilienpreisindex zufolge haben sich die

Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen in den sieben größten

Metropolen gegenüber dem Vorjahr um 11,9 Prozent erhöht. "Das liegt

in erster Linie am anhaltenden Angebotsengpass", meint Nedeljko

Prodanovic, Geschäftsführer der Stonehedge GmbH. "Vor allem die

Ballungszentren erleben einen ungebrochen starken Zuzug, die

Nachfrage ist enorm. Gleichzeitig werden insbesondere in den

Großstädten noch immer zu wenige Wohnungen gebaut. Preisanstiege sind

die natürliche Folge."

Die Mieten andererseits steigen inzwischen nicht mehr so stark wie

die Kaufpreise. Empirica weist für die Metropolen ein

durchschnittliches Plus von 5,7 Prozent aus. Die Diskrepanz zwischen

Miet- und Kaufpreiswachstum führt zu sinkenden Renditen für

Investoren. Hinzu kommt, dass sich die Politik mehr und mehr auf

striktere Regulierungen des Mietrechts konzentriert, beispielsweise

stehen eine Verschärfung der Mietpreisbremse sowie eine Kürzung der

zulässigen Modernisierungsumlage kurz bevor. Dadurch könnte sich das

durchschnittliche Mietwachstum noch weiter verlangsamen, was

irgendwann auch auf die Kaufpreise durchschlagen dürfte. "Der Fokus

auf die Mietenpolitik führt allerdings auch dazu, dass der dringend

nötige Wohnungsbau einfach nicht ausreichend in Fahrt kommt", sagt

Stonehedge-Chef Prodanovic. "Und der Wohnungsmarkt wird sich erst

grundlegend entspannen, sobald genügend Wohnraumangebot zur Verfügung

steht."

Zu anhaltenden Diskussionen in der Immobilienwirtschaft führen

außerdem die Themen Inflation und Zinsen. "Die Inflation hat deutlich

angezogen, das gibt den Forderungen an die Europäische Zentralbank,

den Leitzins wieder anzuheben, neuen Auftrieb", meint Nedeljko

Prodanovic. Noch liegt der Leitzins in der Eurozone auf dem

Rekordtief von null Prozent, doch bereits das nächste Jahr könnte

eine schrittweise Erhöhung bringen. Die USA sind Europa schon einige

Schritte voraus, dort beträgt der Leitzins bereits 2,0 bis 2,25

Prozent. Doch selbst wenn die Europäische Zentralbank (EZB) 2019 mit

Zinssteigerungen beginnt, bleiben die Zinsen im historischen

Vergleich noch auf lange Zeit extrem niedrig. So lag der Leitzins in

der Eurozone bis 2008 stets zwischen zwei und fünf Prozent, und auch

zu D-Mark-Zeiten waren die Zinsen nie günstiger. Darüber hinaus ist

die Kerninflation, die im Oktober in der Eurozone 1,1 Prozent betrug,

noch weit vom EZB-Ziel von rund zwei Prozent entfernt - die

Zentralbank hat also keinen Grund, die Zinserhöhung zu überstürzen.

Auch die außenpolitische Situation muss als Faktor bei der

Betrachtung der Entwicklung des Immobilienmarkts eingebunden werden.

Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union steht kurz

bevor, und noch immer sind die künftigen Beziehungen nicht geklärt.

Die stete Drohkulisse möglicher Handelskriege zwischen den USA und

China oder auch zwischen den USA und der Europäischen Union nähren

ebenfalls die Sorge vor einer Abschwächung der Konjunktur. Doch die

Wirtschaft läuft insbesondere in Deutschland weiter auf Hochtouren.

Im Oktober ist die Arbeitslosenquote erstmals seit der

Wiedervereinigung unter fünf Prozent gesunken, die Beschäftigtenzahl

erreicht ein Rekordhoch nach dem anderen. Von einer Abkühlung ist

nichts zu sehen, sowohl Wohnraum als auch freie Gewerbeflächen werden

ein immer rareres Gut.

Sind die steigenden Immobilienpreise also mit einer Blase

gleichzusetzen, wie sie vor etwas mehr als zehn Jahren in den USA

oder auch Spanien platzte? Die KfW hat gerade analysiert, dass die

Situation in Deutschland damit nicht vergleichbar ist. Die

Verschuldung der privaten Haushalte sei gering, die Nachfrage nach

Wohneigentum weiter hoch. Eine bundesweite Blase sieht die KfW nicht.

"Die Immobilienblase ist ein anhaltendes Schreckensszenario, dem aber

die Grundlage fehlt", sagt auch Nedeljko Prodanovic von Stonehedge.

"Ewig in der Geschwindigkeit weitergehen kann der Preisanstieg

natürlich nicht, doch mit sinkenden Preisen ist nicht zu rechnen."

OTS: Stonehedge Beteiligungsgesellschaft mbH

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Pressekontakt:

Stonehedge Beteiligungsgesellschaft mbH

Silvana Krause, Unternehmenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Kurfürstendamm 104

10711 Berlin

Tel: +4930/233203980

E-Mail: krause@stonehedge.de

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