20.01.2015 18:56:48

OTS: PwC PriceWaterhouseCoopers / Top-Manager sehen Welt-Konjunktur weniger ...

Top-Manager sehen Welt-Konjunktur weniger optimistisch als 2014

Frankfurt am Main (ots) - PwC Global CEO Survey 2015: Zuversicht

für Wachstum des eigenen Unternehmens bleibt stabil / Vereinigte

Staaten verdrängen China von Rang eins der stärksten Wachstumsmärkte

/ Stimmung in Deutschlands Vorstands-Etagen unter weltweitem

Durchschnitt

Weniger Top-Manager als im vergangenen Jahr rechnen in den

kommenden zwölf Monaten mit einer Belebung der Welt-Konjunktur. Die

Zuversicht für das Wachstum des eigenen Unternehmens bleibt hingegen

weltweit stabil. Dies gilt auch für die Jahresprognose der deutschen

Top-Manager, von denen 35% (2014: 33%) sehr zuversichtlich sind, in

den kommenden zwölf Monaten Wachstum zu erzielen. Deutlich eingetrübt

ist jedoch die Zuversicht für die nächsten 36 Monate: 70% der

deutschen Führungskräfte sehen hier mehr Gefahren als Chancen für das

Wachstum des eigenen Unternehmens - so viele wie nirgendwo sonst in

der Welt. Dies ergab eine weltweite Befragung unter rund 1.300

Top-Managern aus 77 Ländern für den 18. Global CEO Survey der

Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.

Norbert Winkeljohann, Vorstandssprecher von PwC Deutschland, zu

den Ergebnissen: "Umwälzende Veränderungen durch neue Technologien

und erhebliche Schwankungen des Wirtschaftswachstums in wichtigen

Auslandsmärkten hatten die Manager schon im vergangenen Jahr als

mittelfristige Gefahren identifiziert. Daraus sind aktuelle

Bedrohungen geworden. Nun kommen auch noch geopolitische Krisen und

Hacker-Angriffe hinzu. Diese vielfältigen und ernst zu nehmenden

Risiken verunsichern die Firmenlenker zu Recht."

Welt-Konjunktur: Gebremste Erwartungen

Fast jeder fünfte Manager (17%) weltweit rechnet für dieses Jahr

mit einer Verschlechterung der Welt-Konjunktur, das sind mehr als

doppelt so viele wie 2014 (7%). Nur 37% (2014: 44%) hoffen auf eine

Belebung, 44% gehen von einer unveränderten Lage aus. Die Auswertung

nach Regionen ergibt ein uneinheitliches Bild: Der größte Optimismus

herrscht in Asien-Pazifik, wo 45% der Manager eine positive

Entwicklung der Welt-Konjunktur erwarten, gefolgt vom Nahen Osten

(44%) und Nordamerika (37%). Am wenigsten Zuversicht herrscht bei den

Managern in West- und Ost-Europa, wo nur 16% von einer Belebung der

Weltwirtschaft ausgehen. Im Vergleich mit den Managern der

Nachbarstaaten nimmt sich das deutsche Ergebnis trotz rückläufiger

Optimismus-Werte immer noch deutlich positiv aus: In Deutschland

zeigten sich 33% der befragten Manager zuversichtlich (2014: 40%),

12% äußerten sich pessimistisch (2014: 9%) zur Entwicklung der

weltweiten Konjunktur. Die größte Zuversicht haben Manager in Indien

(59%), China (46%) und Mexiko (42%).

Sorgenliste mit neuen Topthemen

Während das Vertrauen in die Stärken des eigenen Unternehmens

stabil bleibt bereiten den CEOs vor allem die Rahmenbedingungen

weltweit große Sorgen. 59% der Manager sehen mehr Gefahren für ihre

Wachstumsziele als noch vor drei Jahren. 78% und damit so viele wie

nie in den vergangenen 18 Jahren sorgt die Überregulierung. Am

meisten drückt sie die Stimmung in Argentinien (98%), Venezuela

(96%), den Vereinigten Staaten und Deutschland (je 90%),

Großbritannien (87%) und China (85%). 72% der CEOs weltweit (62% in

Deutschland) fürchten sich vor den Folgen der defizitären

Staatshaushalte, und ebenfalls 72% bereitet die geopolitische

Situation wirtschaftliche Sorgen (77% in Deutschland).

Bei den unternehmerischen Risiken bleibt der Fachkräftemangel mit

73% der Nennungen das Top-Risiko-Thema. Cyber-Attacken, die im

vergangenen Jahr mit 48% nicht einmal jeder zweite Manager nannte,

stiegen angesichts bekannt gewordener Hacker-Angriffe im vergangenen

Jahr mit 61% auf Rang 2 der Risiko-Rangliste. Bei deutschen Managern

belegt dieses Risiko-Thema mit 65% der Nennungen sogar Platz 1 (2014:

61%). Auf den Rängen weltweit folgen verändertes Verbraucherverhalten

(60%), Energiekosten (59%) und die Geschwindigkeit technologischer

Entwicklungen 58% (2014: 47%).

Das digitale Zeitalter hat begonnen

Auf die großen Sorgen vor der Geschwindigkeit, in der neue

Technologien ganze Branchen und Märkte umwälzen, reagieren die

Manager mit einer Neuausrichtung der Unternehmensstrategie: 81% sehen

in mobilen Technologien das wichtigste Thema der nahen Zukunft,

gefolgt von Datenerhebungen und -analysen (80%), Cyber-Sicherheit

(78%), sozialen Medien (61%) und Cloud Computing (60%). 88% der

Befragten gaben an, damit die Effizienz des Unternehmens steigern zu

wollen, genauere Analysen zu generieren (84%) und die Kundenbindung

stärken zu können (77%).

Norbert Winkeljohann: "Nach einer Zeit der Diskussion um die

Vorteile digitaler Technologien ist das Bild nun deutlich klarer

geworden. Immer mehr Unternehmen können den Mehrwert neuer

Technologien in unterschiedlichen Anwendungsbereichen inzwischen

konkret beziffern."

Die befragten deutschen Manager sind deutlich skeptischer, wenn es

um den Einsatz neuer Technologien geht. Dabei zeigen die Ergebnisse

des CEO Survey, dass Unternehmen in Deutschland sich eine gute

Ausgangsposition geschaffen haben. So geben zum Beispiel

überdurchschnittlich viele Manager aus Deutschland an, eine enge oder

zumindest informelle Kooperation mit Lieferanten (57%), Kunden (59%),

Unternehmen anderer Branchen und sogar Mitbewerbern (jeweils 45%) zu

pflegen. Solche externen Partnerschaften sind für die Top-Manager

weltweit eine der Grundvoraussetzungen, das erforderliche

technologische Know-how für die Herausforderungen des digitalen

Zeitalters zu bekommen und Zugang zu neuen Kundengruppen zu erhalten.

Jeder zweite befragte Manager aus Deutschland stimmt dieser These zu.

Deutsche Manager zurückhaltend

Jeder zweite Top-Manager weltweit und in Deutschland rechnet

damit, dass in den kommenden drei Jahren neue Wettbewerber aus

anderen Branchen in den eigenen Markt eindringen werden. 33% der

Top-Manager sehen die größte Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen aus

der Technologie-Branche als neue Konkurrenz auftreten werden. Ein

Drittel der befragten Unternehmen weltweit sind bereits in neuen

Branchen aktiv geworden, weitere 21% beschäftigen sich derzeit damit.

Deutsche Manager sind hier deutlich zurückhaltender: Während immerhin

23% der deutschen Unternehmen bereits in neuen Märkten aktiv geworden

sind, beschäftigen sich nur zehn Prozent mit der Erweiterung des

eigenen Tätigkeitsfeldes. 64% der deutschen Unternehmen und damit so

viele wie sonst nirgendwo auf der Welt planen diesen Schritt hingegen

nicht. Nur 16% der befragten deutschen Manager - auch das ist der

niedrigste Wert weltweit - erwarten, dass zum Beispiel 3D-Drucker

oder Online-Instrumente für eine verbesserte Kundenbindung

Veränderungen für das eigene Unternehmen bringen werden. Neue

Technologien wollen nur 17% der befragten deutschen Manager (weltweit

56%) für riskante Geschäftsentscheidungen nutzen, nur 30% (weltweit

63%) für strategische Entscheidungen. Und während 75% der Manager

weltweit es als Aufgabe aller Mitarbeiter sehen, dass digitale

Innovationen auch in die Praxis umgesetzt werden, stimmen dieser

Aussage nur 48% der deutschen Befragten zu.

Norbert Winkeljohann: "Industrie 4.0 ist kein Hype, der schnell

wieder verschwinden wird. Das digitale Zeitalter ist wie das Internet

- es wird nicht wieder verschwinden, sondern Branchen und Märkte

grundlegend verändern. Es wird viele Geschäftsmodelle zerstören, neue

werden entstehen. Deutsche Unternehmen sind gut beraten, nicht

einfach nur zuzusehen. Jetzt geht es darum, die eigenen

Kernkompetenzen neu heraus zu arbeiten und zu überlegen, in welchen

bislang nicht bearbeiteten Märkten die eigenen Stärken für weiteres

Wachstum genutzt werden können. Dies wäre der Schritt von bisherigen

taktischen Maßnahmen hin zu einer Wachstums-Strategie für das

digitale Zeitalter."

Umsatzerwartungen stabil, Unsicherheit bleibt - Deutschland im

Mittelfeld

Etwas optimistischer als für die Entwicklung der Weltwirtschaft

sind die Top-Manager, wenn es um das Umsatzwachstum des eigenen

Unternehmens in den kommenden zwölf Monaten geht: Weltweit sind 39%

sehr zuversichtlich, so viele wie im vergangenen Jahr. Von den

deutschen Managern äußern sich 35% sehr zuversichtlich, den Umsatz

steigern zu können (2014: 33%). Damit übertreffen sie den

Europa-Durchschnitt leicht, der zwar um einen Prozentpunkt auf 31%

stieg, aber mit Ost-Europa (30%) das weltweite Schlusslicht bildet.

Die größte Zuversicht herrscht unter den CEOs in der Region

Asien-Pazifik (45%), gefolgt vom Mittleren Osten, obwohl hier die

Zuversicht von 69% im Vorjahr auf nun 44% gesunken ist. Der

Optimismus in Nord-Amerika stieg um zehn Prozentpunkte auf 43%.

Deutliche Unterschiede zeigen sich auf Länderebene: Im vergangenen

Jahr waren 53% der russischen Manager sehr zuversichtlich, in den

folgenden zwölf Monaten Umsatzwachstum erzielen zu können. Damit

führten sie die Optimismus-Rangliste an. Nun belegt Russland mit 16%

den letzten Rang. Den Spitzenrang belegen dieses Jahr die Manager aus

Indien, von denen 62% sehr zuversichtlich sind, den Umsatz ihres

Unternehmens bis Jahresende steigern zu können. Der Wert in den

Vereinigten Staaten stieg von 36% auf 46%. Über dem weltweiten

Durchschnitt liegen ansonsten nur Mexiko (50%), Südostasien (47%),

Rumänien (44%) und Australien (43%). Deutlich zurückgegangen ist die

Zuversicht in der Schweiz (von 42% auf 24%), in Brasilien (von 42%

auf 30%) und in China/Hongkong (von 48% auf 36%). Deutlich gestiegen

ist die Zuversicht unter anderem in Großbritannien (von 27% auf 39%)

Südafrika (von 25% auf 39%) und Argentinien (von 10% auf 17%).

Norbert Winkeljohann: "Die Wirtschaftskraft der einzelnen Länder

verschiebt sich zum Teil deutlich. Etablierte Märkte wie die

Vereinigten Staaten oder Großbritannien gewinnen wieder an Stärke,

während die Eurozone stagniert. Auch bei den aufstrebenden Ländern

ist die Entwicklung sehr unterschiedlich: Wachstumsgaranten der

vergangenen Jahre verlieren den Anschluss, bislang schwächere

Nationen wachsen mit großer Geschwindigkeit. In dieser

unübersichtlichen Landschaft ist es für Unternehmen extrem schwierig,

die richtigen Investitionsentscheidungen zu treffen, was zu

zusätzlicher Verunsicherung führt."

Deutschland Exportziel Nummer drei

Auf der Suche nach wachstumsträchtigen Exportzielen sind sich die

Top-Manager weltweit dennoch einig: 38% (2014: 30%) nennen die

Vereinigten Staaten von Amerika als ihren Wachstumsmarkt Nummer eins.

Damit überholt das Land den langjährigen Spitzenreiter China mit 34%

der Nennungen (2014: 33%). Mit einem Anstieg um zwei Prozentpunkte

auf 19% behauptet Deutschland Rang 3, während Großbritannien auf 11%

(2014: 10%) kommt und Brasilien 10% (2014: 12%) auf den fünften Rang

verdrängt.

Beschäftigungsprognosen stabil - Vielfalt steigert Erfolg

Zum Vorjahr unverändert ist die Prognose zu den

Einstellungsplänen: Jeder zweite befragte Manager stellt einen Ausbau

der Belegschaft in Aussicht, 21% planen eine Reduzierung. In

Deutschland sind die Umfragewerte leicht gefallen: 41% (2014: 50%)

planen eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl, 28% (2014: 21%) eine

Reduzierung. Weltweit gewinnt eine breitgefächerte Qualifikation von

neuen Mitarbeitern immer mehr an Bedeutung. Dies gaben 81% der

Manager an (Deutschland: 67%). 71% (Deutschland: 65%) achten darüber

hinaus aktiv auf eine größere Vielfalt in Bezug auf Herkunft,

Branchenerfahrung und Alter (Diversity). Der Grund: 85% der Manager

(Deutschland: 69%), in deren Unternehmen eine Diversity-Strategie

verfolgt wird, verzeichneten höhere Erträge.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.com/ceosurvey

Über PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen

Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen

wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als

195.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem

internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer

Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland

erzielt die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

an 29 Standorten mit 9.400 Mitarbeitern eine Gesamtleistung von rund

1,55 Milliarden Euro.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder

eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen

Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.

OTS: PwC PriceWaterhouseCoopers

newsroom: http://www.presseportal.de/pm/8664

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Pressekontakt:

Oliver Heieck

PwC-Presseabteilung

Tel.: +49 69 95 85 - 1074

E-Mail: oliver.heieck@de.pwc.com

www.pwc.de

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