31.12.2023 13:00:38

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KfW Research: KfW-ifo-Fachkräftebarometer - Fachkräftemangel geht

infolge schwacher Konjunktur zurück, bleibt aber Herausforderung

Frankfurt am Main (ots) -

- Niveau weiterhin historisch hoch

- 39% der deutschen Unternehmen erleben Behinderung der Geschäftstätigkeit durch

fehlendes Fachpersonal

- Dienstleistungsbranche überdurchschnittlich stark betroffen

Der Fachkräftemangel in Deutschland hat durch die Konjunkturschwäche abgenommen:

Im Oktober 2023 melden 39% der Unternehmen im KfW-ifo-Fachkräftebarometer eine

Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal - das sind 4

Prozentpunkte weniger als im Juli, dem Zeitpunkt der letzten Erhebung, und 11

Prozentpunkte weniger als im Juli 2022, als der Fachkräftemangel sein bisheriges

Hoch seit Beginn der Befragung aufwies. Trotz dieses deutlichen Rückgangs bleibt

der Fachkräftemangel im historischen Vergleich immer noch auf sehr hohem Niveau

und damit weiter eine Herausforderung für die Wirtschaft.

Insgesamt sind kleine und mittlere Unternehmen ebenso häufig betroffen wie

große, beide Größenklassen melden den Anteil von jeweils 39%. Regional bestehen

erhebliche Unterschiede. So sind die Unternehmen in Ostdeutschland mit 44% mit

Abstand am häufigsten durch Fachkräftemangel betroffen, die Unternehmen in

Norddeutschland mit 33% dagegen am wenigsten.

Durch die konjunkturelle Abschwächung hat sich die Fachkräfteknappheit vor allem

in der Industrie erheblich verringert. 29% der Unternehmen aus dem

Verarbeitenden Gewerbe klagen derzeit über fehlendes Fachpersonal (Juli 2023:

35%, Juli 2022 45%). Das ist der niedrigste Wert unter den

Hauptwirtschaftsbereichen. Bei den Dienstleistern ist der Anteil mit 45% am

höchsten. Im Handel melden 33% der Unternehmen einen Mangel an Fachkräften,

wobei der Einzelhandel mit 39% deutlich stärker betroffen ist als der Großhandel

(28%). Im Bauhauptgewerbe sehen sich 29% der Unternehmen durch fehlende

Fachkräfte in ihrer Produktion eingeschränkt.

Blickt man tiefer in die Branchen, so zeigt sich, dass aktuell besonders stark

Rechts- und Steuerberater und Wirtschaftsprüfer einen Mangel an Fachkräften

spüren: Mit 77% betroffener Unternehmen erreicht die Branche ihren bisherigen

Höchstwert. Auch die Betriebe des Landverkehrs (Straße, Schiene) melden mit 64%

einen Anteil weit über dem Durchschnitt. Mehr als 50% Betroffene waren es in der

Gastronomie, im Beherbergungsgewerbe, unter Architektur- und Ingenieurbüros

sowie in der Gebäude- und Gartenbetreuung. Stark nachgelassen hat der

Fachkräftemangel dagegen unter anderem in der Textilindustrie (11%), der

chemischen Industrie (16%), der Möbelherstellung (20%) und in der

Automobilindustrie (26 %).

"Der Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel

behindert sehen, ist durch die Konjunkturabschwächung zum ersten Mal seit zwei

Jahren wieder unter die 40%-Marke gefallen", sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib,

Chefvolkswirtin der KfW. "Wenn sich die konjunkturelle Lage wie erwartet im

kommenden Jahr verbessert, wird er jedoch auch wieder zunehmen. Denn der

strukturelle Trend bleibt bestehen: Es gehen immer mehr Babyboomer in Rente und

schwächer besetzte Jahrgänge rücken am Arbeitsmarkt nach. 2025 wird die Zahl der

Erwerbstätigen zu schrumpfen beginnen und für den Fachkräftemangel eine neue

Phase einläuten." Längerfristig könne das geringere Arbeitskräfteangebot das

Wirtschaftswachstum auf deutlich unter 1% begrenzen. Allerdings hätten

Unternehmen, Staat und die erwerbsfähige Bevölkerung es in der Hand, dem

entgegenzuwirken. "Es bedarf eines entschlossenen, zügigen Gegensteuerns, das an

allen Stellschrauben ansetzt. Nötig ist eine stärkere Steigerung der

Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Erwerbsfähigen sowie eine erhöhte

Zuwanderung von Fachkräften aus Staaten außerhalb der EU. Außerdem müssen

Unternehmen und Verwaltungen die Arbeitsproduktivität stärker erhöhen, um

fehlende Arbeitskräfte durch Digitalisierung und Automatisierung zu ersetzen."

Das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer ist abrufbar unter:

KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Service/

Download-Center/Konzernthemen/Research/Indikatoren/KfW-ifo-Fachkr%C3%A4ftebarome

ter/)

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Konzernkommunikation & Markensteuerung (KK), Christine Volk,

Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,

E-Mail: mailto:Christine.Volk@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/5682497

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