16.01.2023 11:50:38

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ImmoScout24 WohnBarometer: Kaufnachfrage zieht dank spürbarer

Preiskorrektur schon wieder leicht an (FOTO)

Berlin (ots) -

- Trotz Preiskorrektur im vierten Quartal - im gesamtdeutschen Mittel stiegen

die Immobilienpreise im Gesamtjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr.

- Angebotspreise in den Metropolen liegen zum Großteil unter Vorjahresniveau:

deutliche Preiskorrekturen bei Eigentumswohnungen im Neubau und Bestand im

vierten Quartal.

- Nachhaltige Preisrückgänge nicht erwartbar aufgrund von Angebotsknappheit.

- Angebotspreise für Einfamilienhäuser fallen deutlich stärker als für

Eigentumswohnungen.

Es ist ein ungewohntes Bild. Der Immobilienmarkt kannte in den letzten Jahren in

der Preisentwicklung nur eine Richtung - nach oben. Das attraktive Zinsniveau

führte zu einer regelrechten Preisexplosion. Allein binnen der letzten fünf

Jahre sind die Immobilienpreise um bis zu 63 Prozent gestiegen. Ein Großteil der

Verkäuferseite war im zweiten und dritten Quartal 2022 mit ihren

Preisanpassungen noch zurückhaltend. Das ImmoScout24 WohnBarometer zeigt im

vierten Quartal 2022, dass die Angebotspreise nun deutlicher nachgeben. Trotz

der spürbaren Preiskorrektur von bis zu 10 Prozent, liegen die Angebotspreise

zum Großteil weiterhin deutlich über dem Niveau von 2021.

Eigentumswohnungen verlieren im Bereich Bestandsimmobilien im Durchschnitt minus

4,3 Prozent. Mit 2.714 Euro pro Quadratmeter ist der Angebotspreis im Vergleich

zum Vorjahr jedoch um 3,5 Prozent gestiegen. Der Neubau-Quadratmeterpreis

verliert mit 6,4 Prozent stärker und landet auf dem Niveau des vierten Quartals

2021. Bei Einfamilienhäusern ist die Entwicklung umgekehrt. Hier ist der

Preisrückgang von Bestandsimmobilien mit 4,5 Prozent höher als im Neubau, wo die

Preise um minus 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal nachgeben. Dennoch lagen

auch hier die Angebotspreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum höher. Im

Bestand um plus 2,7 Prozent und im Neubau um plus 7,3 Prozent.

"Die letzten Monate waren geprägt von einer Phase des Abwartens und der

Spekulation auf sinkende Preise. In der aktuellen Situation des

Angebotsüberhangs haben Kaufinteressierte das Momentum auf ihrer Seite. Dass die

Preise jetzt nachgeben zeigt, dass der Markt funktioniert," erläutert Dr. Gesa

Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. "Verglichen mit dem Preisanstieg

der letzten fünf Jahre ist die Preiskorrektur als moderat einzuordnen. Ein

nachhaltiger Preisrückgang ist nicht zu erwarten, da die Neubauziele der

Bundesregierung in weite Ferne gerückt sind. Wir rechnen mittelfristig mit einer

Verknappung des Angebots, die den Markt wieder drehen kann."

Nachhaltige Preisrückgänge nicht erwartbar aufgrund von Angebotsknappheit

Laut dem Statistischen Bundesamt ist die Einwohnerzahl Deutschlands im ersten

Halbjahr 2022 erstmals auf über 84 Millionen Menschen gestiegen. 843.000

Menschen mehr als zum Jahresende 2021. Gleichzeitig ist der Wohnungsbau ins

Stocken geraten. Der Gesamtverband der deutschen Wohnungswirtschaft rechnet in

2022 mit 250.000 neu gebauten Wohnungen für Deutschland, für 2023 mit rund

200.000 Wohnungen und für "2024 dann noch weniger". Das liegt weit unter den

ambitionierten Zielen der Bundesregierung. Der Hauptverband der deutschen

Bauindustrie meldet, dass 74 Prozent aller Baufirmen Verzögerungen in 2022

beklagen und ein Drittel der Baufirmen von Auftragskündigungen betroffen sind.

Laut einer Studie des Hannoveraner Pestel-Instituts sowie des

schleswig-holsteinischen Instituts Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen

Kiel (Arge) liegt das Wohnungsdefizit zum Jahresende 2022 bundesweit bei rund

700.000 Wohnungen. Mehr als doppelt so viele Wohnungen, als 2022 gebaut wurden.

Das erhöht den Druck sowohl auf den Miet- als auch den Kaufmarkt.

"Die aktuelle Marktlage wird nur für einen begrenzten Zeitraum anhalten. Die

Baubranche und insbesondere der Neubau sind ins Stocken geraten. Die

Bundesregierung muss diesem Trend entgegensteuern. Andernfalls wird sich die

Situation auf dem Wohnungsmarkt immer weiter zuspitzen. In den Metropolen sehen

wir bereits Anzeichen, dass die Nachfrage bei Kaufinteressierten wieder anzieht,

" ergänzt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24.

Nachfrage in 4 von 5 Metropolen im 4. Quartal wieder steigend

Saisonbereinigt scheint die Nachfrage für Kaufimmobilien im dritten Quartal die

Talsohle erreicht zu haben. Im vierten Quartal steigt die Nachfrage in vier der

fünf größten deutschen Städte wieder leicht an. Die Nachfrage bleibt insgesamt

jedoch noch unter dem Vor-Corona-Niveaus des vierten Quartals 2019. In Berlin

ist die Nachfrage nach Kaufimmobilien weiterhin deutlich höher als in den

anderen Metropolen und liegt annähernd auf dem Ausgangsniveau von 2019. Einzige

Ausnahme unter den Top 5 ist Köln, hier geht die Nachfrage nach Kaufimmobilien

weiter leicht zurück.

Deutliche Preiskorrekturen in den Metropolen bei Eigentumswohnungen im Neubau

und Bestand

In Hamburg sind im Metropolenvergleich die stärksten Preisanpassungen im vierten

Quartal zu beobachten - mit minus 7,6 Prozent im Neubau und minus 6,2 Prozent im

Bestand. Ein möglicher Grund für die Entwicklung ist, dass Hamburg im

Metropolenvergleich im Mietmarkt und dem Wohnungsbau als Vorbild gilt. In der

Hansestadt deckt das Angebot den Bedarf und es gibt ein vergleichsweise gutes

Wohnungsangebot. Wie auch bei der gesamtdeutschen Preisentwicklung der

Eigentumswohnungen verbüßen Neubauwohnungen einen stärkeren Preisrückgang in den

Metropolen als im Bestand. Einzige Ausnahme bildet Köln. In der Dom-Stadt fallen

die Angebotspreise im Vergleich zum Vorquartal um 5,6 Prozent im Bestand und um

3,8 Prozent im Neubau. In Frankfurt am Main sind die Angebotspreise für

Eigentumswohnungen im Bestand stabil und bleiben mit einer Differenz von 0,2

Prozent annährend auf dem Niveau des Vorquartals. Und auch im Neubau verzeichnet

die Finanzhauptstadt Deutschlands mit minus 2,6 Prozent den geringsten

Preisrückgang im Metropolenvergleich.

Angebotspreise für Einfamilienhäuser fallen deutlich stärker als für

Eigentumswohnungen

Anders als bei den Eigentumswohnungen fallen die Angebotspreise für

Einfamilienhäuser im Bestand deutlich stärker als für Neubauhäuser. München

bildet hier die Ausnahme, da die Preise für Bestandshäuser um lediglich 3,8

Prozent fallen und im Neubau fast doppelt so stark mit minus 7 Prozent. Die

prozentual größten Preiskorrekturen von etwas mehr als 10 Prozent im Neubau und

8 Prozent im Bestand sind in Frankfurt am Main und Düsseldorf zu beobachten. Ein

Einfamilienhaus in der bevölkerungsreichsten Stadt Hessens kostet mit 5.624 Euro

pro Quadratmeter im vierten Quartal so viel wie in der ersten Jahreshälfte von

2021. Damit liegt der Quadratmeterpreis nur 56 Euro über dem Angebotspreis einer

Bestands-Eigentumswohnung. Im Vorquartal lag die Differenz noch bei ca. 800

Euro. Berlin liegt bei der Angebotsentwicklung mit minus 5,2 Prozent im Neubau

und minus 6,5 im Bestand im Mittelfeld. Die Hauptstadt bleibt dennoch mit

Abstand die günstigste Metropole für Einfamilienhäuser unter den Top 7.

Alle Daten zu den Metropolen und Gesamtdeutschland finden Sie in unserem

Medienbereich (https://www.immobilienscout24.de/unternehmen/news-medien/news/def

ault-title/kaufnachfrage-zieht-dank-spuerbarer-preiskorrektur-schon-wieder-leich

t-an/).

Methodik - Das ImmoScout24 WohnBarometer

Das ImmoScout24 WohnBarometer ist der Marktreport zur Entwicklung des

Immobilienmarkts. Herausgeber ist ImmoScout24: Deutschlands führende

Online-Plattform für Wohnimmobilien. Das ImmoScout24 WohnBarometer gibt die

Preisentwicklung in realen Angebotspreisen wieder, ergänzt um einen Indikator

zum Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Die Datenbasis umfasst über 8,5

Millionen Inserate der letzten fünf Jahre auf ImmoScout24. Die Werte werden für

Referenzobjekte für den jeweils betrachtetem Immobilientyp durch einen

Algorithmus aus dem Bereich des maschinellen Lernens ermittelt. Für Wohnungen

zum Kauf wird eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern Wohnfläche zugrunde

gelegt. Das betrachtete Einfamilienhaus hat 140 Quadratmeter Wohnfläche und

einen Grundstücksanteil von 600 Quadratmetern. Die Kategorie Neubau enthält alle

Angebote mit einem Baualter von maximal zwei Jahren zum jeweiligen

Bestimmungszeitpunkt. Die Nachfrage im Verhältnis zum Angebot wird berechnet auf

Basis der Kontaktanfragen pro Inserat des jeweiligen Immobilientyps pro Woche.

Es handelt sich um einen normierten Wert, um unterschiedliche Standzeiten der

Anzeigen auf dem Portal auszugleichen. Die aktuellen Angebotskaufpreise beziehen

sich immer auf den letzten Datenpunkt im Marktreport und stehen damit für den

Angebotspreis im vierten Quartal 2022.

Über ImmoScout24

ImmoScout24 (https://www.immoscout24.de/unternehmen.html) ist die führende

Online-Plattform für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland. Seit über 20

Jahren revolutioniert ImmoScout24 den Immobilienmarkt. Jeden Monat suchen über

20 Millionen Nutzer:innen auf unserem Online-Marktplatz oder in unserer App ein

neues Zuhause oder die passende Gewerbefläche. Deshalb kennen 98 Prozent der

Zielgruppe ImmoScout24. Mit seinen digitalen Lösungen schafft der

Online-Marktplatz Orientierung und bringt Eigentümer:innen, Makler:innen und

Suchende erfolgreich zusammen. ImmoScout24 arbeitet an dem Ziel, Transaktionen

rund um die Immobilie digital abzuwickeln und dadurch komplexe Entscheidungen

für seine Nutzer:innen einfacher zu machen. Seit 2012 ist ImmoScout24 auch auf

dem österreichischen Wohn- und Gewerbemarkt aktiv und verzeichnet monatlich rund

3,5 Millionen Besuche.

Pressekontakt:

Lennart Dannenberg

Senior PR Manager & Pressesprecher

Telefon: +49 30 24301 1270

E-Mail: mailto:pr@immoscout24.de

http://www.immoscout24.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/31321/5417284

OTS: ImmoScout24

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