24.10.2015 09:00:40
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OTS: Germany Trade and Invest / Was folgt auf 13 Kirchner-Jahre? / ...
Was folgt auf 13 Kirchner-Jahre? / Präsidentschaftswahlen in
Argentinien
Berlin/Buenos Aires (ots) - Wenn morgen in Argentinien ein neuer
Präsident gewählt wird, ist dies auf den ersten Blick das Ende einer
Ära. Dreizehn Jahre lang haben zuerst der 2010 verstorbene Nestor
Kirchner und danach dessen Frau Cristina das Land regiert. Diesmal
kann Cristina Kirchner nicht zur Wahl antreten, das verbietet die
argentinische Verfassung. Dafür liegt "ihr" Kandidat, Daniel Scioli,
laut Umfragen in der Wählergunst vorn - vor den zwei
aussichtsreichsten Gegenkandidaten Mauricio Macri und Sergio Massa.
"Vieles spricht dafür, dass der Einfluss von Cristina Kirchner
weiter sehr groß sein wird. Sollte Scioli gewinnen, wird Carlos
Zannini Vizepräsident, ein enger Vertrauter der Kirchners", erklärt
Carl Moses von Germany Trade & Invest in Argentinien. Hinzu komme:
"Egal wer gewinnt, die nächste Regierung steht vor gewaltigen
Herausforderungen. Alle Kandidaten haben Reformen angekündigt, aber
viele notwendige Maßnahmen sind sehr unpopulär und werden schwer
durchzusetzen sein. Wenn ihr Nachfolger scheitert, könnte Kirchner
2019 wieder antreten."
Insgesamt ist die Wirtschaftslage in Argentinien sehr angespannt.
Der argentinische Peso ist massiv überbewertet, die Handelsbilanz
verschlechtert sich kontinuierlich. Die Devisen für Importe von
Fertigwaren und Vorprodukten sind knapp, was der Industrie zu
schaffen macht. Daneben droht ein deutlicher Anstieg der
Inflationsrate, die jetzt schon zu den höchsten der Welt zählt.
Gleichzeitig hängt die argentinische Wirtschaft massiv von der
Entwicklung der Sojapreise und der Konjunktur in China und Brasilien
ab. Die beiden wichtigsten Handelspartner Argentiniens stehen selbst
vor großen Herausforderungen und Problemen.
Unabhängig vom Ausgang der Wahl steht Argentinien vor
einschneidenden Wirtschaftsreformen: Der Devisenmarkt und die Importe
dürften liberalisiert, die Exportsteuern abgebaut und die
Anstrengungen zur Beilegung des Schuldenkonflikts erhöht werden. Das
haben alle Kandidaten beziehungsweise deren Berater in Aussicht
gestellt.
"Gewinnt das Regierungslager, werden die Reformen wahrscheinlich
etwas langsamer und vorsichtig umgesetzt. Gewinnt einer der
Gegenkandidaten, werden sie schneller und mutiger erfolgen, aber auch
auf größeren Widerstand der dann von den Kirchneristen geführten
Opposition und der Gewerkschaften stoßen. Trotz aller Probleme hat
Argentinien langfristig beste Wachstumschancen, wenn es gelingt, das
Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Angefangen bei den
Argentiniern selbst, die immenses Kapital im Ausland und in den
Banksafes horten", erklärt Carl Moses weiter.
Weitere Informationen zu Argentinien finden Sie unter
http://ots.de/ESwZZ
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