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23.02.2015 20:52:47

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Börsen-Zeitung: Wiesbadener Doppelschlag, Kommentar zur Aareal Bank

von Björn Godenrath

Frankfurt (ots) - Erst die Corealcredit, jetzt die WestImmo. Die

Aareal Bank weiß Marktopportunitäten in der gewerblichen

Immobilienfinanzierung zur Konsolidierung im kleinen Maßstab zu

nutzen, ohne sich dabei großartig Risiken an Bord zu holen. Bei

beiden Transaktionen müssen die Wiesbadener deutlich weniger als das

IFRS-Eigenkapital überweisen und kommen so in den Genuss der

Verbuchung eines Einmalertrages. Zudem liefern die übernommenen

Portfolien von Tag 1 an einen positiven Ergebnisbeitrag, was

Kontinuität bei Renditezielen und Ausschüttungspolitik verheißt.

Dass die Konzernführung um CEO Wolf Schumacher mit der Akquisition

Anlegerhoffnungen auf eine Sonderdividende zunichtemacht, ist kein

Drama. Denn zum einen dürfte der Zukauf mit dem schnellen Abschmelzen

der Risikoaktiva bilanziell schnell verdaut sein. Zum anderen

erlauben die Ergebnisbeiträge der WestImmo möglicherweise schon bald

eine Erhöhung der regulären Dividende. Mit einem Kursgewinn von in

der Spitze knapp 6% klatschten die Investoren am Montag sehr laut

Beifall.

Aber auch die Verkäuferseite darf sich freuen, kann die

WestLB-Nachlassverwalterin Erste Abwicklungsanstalt (EAA) doch aus

dem Kapitel WestImmo ein positives Fazit ziehen. 2012 auf die

EAA-Bücher gegangen, wird aus dem Engagement nun ein dreistelliger

Millionenbetrag als Gewinn reklamiert.

Da eine Pfandbriefbank aus Rücksicht auf den Deckungsstock nicht

wie wild Assets auf den Markt werfen kann, besitzt ein Verkauf

Vorteile gegenüber der langatmigen Abwicklung, die Risiken beim

Steuerzahler hält. Und dass die Aareal in der Lage ist, mit ihrer

starken Funding-Position alle noch bei der EAA liegenden

WestImmo-Finanzierungen inklusive der Sparkassen-Kredite abzulösen,

hat sicher auch nicht geschadet, als es in den Verhandlungen um die

Feinheiten der Bewertung von Kreditrisiken ging.

Ob die Transaktion als Fingerzeig für das jüngst gestartete

Bieterverfahren der Deutschen Pfandbriefbank gelten kann, das soll

angesichts eines dann zur Disposition stehenden bilanziellen

Eigenkapitals von rund 2,6 Mrd. Euro dahingestellt sein. Ohne

Abschlag auf den Buchwert, das ist derzeit ein Branchengesetz bei

Transaktionen im Bankensektor, geht es nicht.

Das braucht die Aareal Bank nach ihrem Doppelschlag nicht mehr zu

kümmern. Und da Ende März auch die Schiersteiner Brücke wieder für

den Verkehr geöffnet ist, kann die Integration der Mainzer WestImmo

mit Closing zur Jahresmitte ohne weitere Hindernisse beginnen.

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