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30.03.2016 20:56:39

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Börsen-Zeitung: Träume werden Realität, Kommentar zu Metro von Annette

Becker

Frankfurt (ots) - Über viele Jahre hat das Management der Metro

von der Zerschlagung geträumt, jetzt soll sie Realität werden. Im

Vorjahr hatten sich die Düsseldorfer schon der Warenhäuser Kaufhof

entledigt, jetzt folgt der ultimative Schritt. Bis spätestens Mitte

2017 soll die Aufspaltung des Handelskonzerns über die Bühne gebracht

sein.

Begründet werden die Pläne, die noch der Zustimmung der Aktionäre

bedürfen, mit fehlenden Synergien zwischen dem Lebensmittelhandel auf

der einen und der Unterhaltungselektronik auf der anderen Seite und,

was noch schwerer wiegt, dem Konglomeratsabschlag, mit dem die Aktie

an der Börse abgestraft wird. Zumindest lautet so das Credo von

Analysten, die dem Handelskonzern seit Jahren eine über der

Marktkapitalisierung liegende Sum-of-the-Parts-Bewertung zubilligen.

Daneben aber hat Metro-Chef Olaf Koch auch einen eleganten Weg

gefunden, sich des Problems Erich Kellerhals, des streitbaren

Minderheitsgesellschafters der Media-Saturn-Holding (MSH), zu

entledigen. Der Streit ist zwar mitnichten beigelegt, doch aus Sicht

von Koch dürfen sich damit künftig andere - namentlich

Vorstandsmitglied Pieter Haas, der den Vorstandsvorsitz der neuen

Gesellschaft für Unterhaltungselektronik übernimmt - herumärgern.

Denn auch das gehört zur Wahrheit: An der Satzung der MSH, durch die

Kellerhals mit einer Beteiligung von lediglich 21,6% über ein

Vetorecht verfügt, ändern die Aufspaltungspläne zunächst einmal

nichts.

Die Gesellschafterversammlung muss Beschlüsse einstimmig fassen,

und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Denn die

Governance-Problematik, an der ein in der Vergangenheit mehrfach

angedachter Börsengang scheiterte, ist nicht vom Tisch. Das ist alles

andere als ein Asset, mit dem sich eine Equity Story stricken ließe,

auch wenn Koch nicht müde wird zu betonen, dass Metro dank

einschlägiger Gerichtsurteile die effektive Kontrolle zur Steuerung

des operativen Geschäfts von MSH besitzt.

Bei Themen wie der Dividende - in der Satzung ist die

Vollausschüttung zementiert - oder Akquisitionen biss die

MSH-Geschäftsführung zumindest in den vergangenen Jahren regelmäßig

auf Granit.

Dennoch ist die Aufspaltung ein kluger Schachzug, erhalten die

Aktionäre dadurch doch die Möglichkeit, selbst über ihr

MSH-Engagement zu entscheiden. Besonders Großaktionär Haniel, der

sich seit geraumer Zeit das Abschmelzen der Metro-Beteiligung auf die

Fahne geschrieben hat, dürfte von den Plänen mehr als angetan sein.

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