09.07.2013 20:50:33
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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Penetrant, Kommentar zur ...
Doch nicht nur wegen der kostentreibenden und den Konzentrationsprozess fördernden Wirkung fehlt es den Genossen an der ganz großen Regulierungseuphorie. Verständlicherweise! Dass die Branche nach den Erkenntnissen aus sechs Jahren Krise an die Kandare genommen werden muss: geschenkt. Und dass bei der Kontrolle der globalen Finanzmärkte nicht jeder Ortsbank oder Sparkasse ständig Extrawürste gebraten werden können: auch logisch. Um das "Ob" der Regulierung geht es aber gar nicht, sondern um das "Wie" und nicht zuletzt um das "Wie viel". Insoweit wird von Tag zu Tag klarer, dass - man denke beispielhaft nur an die anstehenden 200 Standards der Europäischen Bankenaufsicht EBA - erstens kein Betroffener und kein Beteiligter, egal auf welcher Seite, noch einen auch nur halbwegs seriösen Überblick über den wachsenden Wust einschlägiger Paragraphenwerke haben kann, geschweige denn über deren Interaktion bzw. kumulative Auswirkungen.
Zweitens fallen die penetranten Versuche, auf der Bankenebene eine weitere europäische Haftungs- und Transferunion zu etablieren - aktuelles Stichwort: "einheitlicher Abwicklungsmechanismus" - zumindest aus deutscher Sicht zunehmend unangenehm auf. Drittens - auch darauf weist der BVR mit Recht hin - ist bei zentralen Themen der Bankenregulierung die demokratische Legitimation und/ oder Kontrolle ungeklärt, etwa bei der geplanten Übertragung der Bankenaufsicht samt hoheitlicher Eingriffsbefugnisse auf die Europäische Zentralbank. So kann das nichts werden mit dem Zusammenwachsen Europas.
(Börsen-Zeitung, 10.7.2013)
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