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25.02.2015 20:56:48

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Börsen-Zeitung: Neuland für Aktionäre, Kommentar zu Sixt von Stefan

Kroneck

Frankfurt (ots) - Erich Sixt stellt mal wieder seinen Tatendrang

unter Beweis. Mit dem geplanten Börsengang der Leasingsparte steuert

der 70-Jährige Deutschlands größten Autovermieter in eine neue

Dimension. Damit zeichnet sich eine Konzernstruktur ab, die wohl auch

bestehen soll, wenn er eines Tages nicht mehr an der

Unternehmensspitze steht und seine beiden Söhne (noch) mehr

Verantwortung in der Firma übernehmen.

Sollte der Firmenpatriarch seinen Plan verwirklichen und die

Tochtergesellschaft Sixt Leasing aufs Handelsparkett schicken,

entspräche dies faktisch einer Aufspaltung des Konzerns. Das

SDax-Mitglied würde sich von einem Drittel des Umsatzes trennen, die

verbleibenden zwei Drittel machten das ertragsstärkere und

dynamischere Kerngeschäft Autovermietung aus.

Ob dies Sixt aber so umsetzt, wird sich erst in den kommenden

Wochen entscheiden. Schließlich befindet sich das Unternehmen noch in

einer Prüfphase. Das heißt, dass Sixt dieses Vorhaben kippen kann,

wenn sich abzeichnet, dass die auf dem Papier skizzierten

wirtschaftlichen Vorteile für die Firma sich in der Realität nicht

umsetzen lassen.

Für Sixt ist ein Börsengang unter dem Aspekt der Kapitaleffizienz

allerdings verlockend, würde doch ein Bereich abgestoßen, der zwar in

jüngster Vergangenheit gute Fortschritte beim Wachstum verzeichnete,

aber hinsichtlich der Profitabilität weit hinter dem Kerngeschäft

liegt. Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten 2014 erzielte Sixt

in der Autovermietung eine operative Rendite von gut 13%, im

Leasingbereich waren es etwas über 5%. Nach einem erfolgreichen

Initial Public Offering (IPO) bekäme die Leasingtochter mit dem

eingesammelten Geld mehr Autonomie bei der Finanzierung ihres

Geschäfts. Zugleich würde dies das stark im Ausland expandierende

Vermietgeschäft entlasten.

Trotz dieser sich abzeichnenden Vorteile ist für den

Vorstandsvorsitzenden und Großaktionär ein solcher Schritt 29 Jahre

nach dem Börsendebüt seiner Firma ein Wagnis. Vergleichbare

börsennotierte Autoleasinggesellschaften gibt es in Deutschland

nicht. Eine Peergroup ist schwer auszumachen. GrenkeLeasing agiert in

einem anderen Segment. Der Bereichsjahresumsatz von 535 Mill. Euro

und das bilanzielle Leasingvermögen von 775 Mill. Euro (Stand 2013)

liefern nur einen groben Ansatz für eine mögliche Bewertung des

Börsenkandidaten. Anleger beträten also Neuland, sollten sie Papiere

von Sixt Leasing in ihr Depot nehmen.

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