21.06.2017 20:36:40

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Börsen-Zeitung: Neues Selbstwertgefühl, Kommentar zur BayernLB von

Stefan Kroneck

Frankfurt (ots) - Drei Monate vor der Bundestagswahl kann die CSU

mit der BayernLB auftrumpfen. Für Bayerns Finanzminister Markus Söder

ist das vorzeitige Ende des EU-Beihilfeverfahrens für das

staatseigene Kreditinstitut ein Erfolg. Die Tilgung der letzten Rate

von 1 Mrd. Euro der zweitgrößten deutschen Landesbank zweieinhalb

Jahre vor dem von den Brüsseler Wettbewerbshütern vorgegebenen

Fristablauf ist ein Zeichen dafür, wie stark die BayernLB wieder

dasteht. Achteinhalb Jahre nach ihrer Rettung durch das Bundesland

mit 10 Mrd. Euro Steuergeldern begleicht die weiß-blaue Bank ihre

restlichen Schulden an den Freistaat.

Nach einer harten Sanierung garniert mit der Trennung von

Randaktivitäten, einem umfangreichen Personalabbau und der

Rückbesinnung auf das Kerngeschäft ist die BayernLB heute besser

positioniert als je zuvor. Das Management und die Landesregierung

sind eingeschworen, die verhängnisvollen Fehler der Vergangenheit,

die von einem Größenwahn zeugten, nicht mehr zu wiederholen.

Mit ihrem Fokus auf das Firmenkundengeschäft bzw. auf den

Mittelstand tummelt sich die BayernLB allerdings auf einem Feld, das

von einem starken Wettbewerb geprägt ist. Entsprechend sind bei den

Margen keine Höhenflüge zu erwarten. Gleiches gilt für die

Eigenkapitalrendite. Aber das ist eine Folge der selbst auferlegten

Einschränkung in der Strategie. Vorstandschef Johannes-Jörg Riegler

will am eingeschlagenen Kurs festhalten, obwohl die BayernLB mit dem

Ende des EU-Verfahrens wieder alle Freiheiten hätte, via Expansion im

Ausland in die Vollen zu gehen. Dies würde aber bedeuten, höhere

Risiken in Kauf zu nehmen. Die BayernLB scheut das offensichtlich wie

der Teufel das Weihwasser. Insofern wagt das Institut sich nur in

kleinen Schritten auf Gebiete wie das gewerbliche

US-Immobiliengeschäft vor.

Das neue Selbstwertgefühl der BayernLB hat derweil bundesweit

Strahlkraft. Für München ist die Landesbankenkonsolidierung mit der

neu gewonnenen Stärke der BayernLB faktisch kein Thema mehr. Ein

Zusammenschluss mit der ebenfalls wieder vor Selbstbewusstsein

strotzenden LBBW ist sowieso längst vom Tisch. Die "Südschiene"

bildet dabei einen scharfen Kontrast zu der auf Verlangen der EU zum

Verkauf stehenden HSH Nordbank und der Nord/LB, die mit der Sanierung

der Bremer LB beschäftigt ist.

Dank eines konsequenten Umbaus blieb der BayernLB das Schicksal

der WestLB erspart. Selbständigkeit lautet die Devise in Bayerns

Landeshauptstadt.

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