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07.01.2016 20:16:39
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Börsen-Zeitung: Kurse machen Nachrichten, Kommentar zur Entwicklung an
den Finanzmärkten von Andreas Hippin
Frankfurt (ots) - Der erneute Absturz der chinesischen
Festlandsbörsen hat an den Finanzmärkten der ganzen Welt hektische
Aktivitäten ausgelöst. Das Resultat des bislang kürzesten
Handelstages in Schanghai und Shenzhen - 29 Minuten inklusive einer
Aussetzung von einer Viertelstunde - lässt Anleger das Wochenende
herbeisehnen. Kurse machen Nachrichten, eine Erklärung muss her: War
es nun die erneute Abwertung des Renminbi, der schwache
Caixin-Einkaufsmanagerindex oder der Wasserstoffbombentest von Kim
Jong-un, die den Abverkauf ausgelöst haben? Eigentlich ist das egal.
Denn die Wirtschaftswunderbörsen sind so hoffnungslos überbewertet
wie die Nasdaq zur Jahrtausendwende. Die Konjunktur erlahmt, das
erreichte Niveau ist durch nichts mehr zu rechtfertigen. Der
wesentliche Unterschied zum Platzen der Internet-Blase ist, dass die
Staatsorgane der Volksrepublik den Crash durch ihren verzweifelten
Aktionismus in die Länge ziehen.
Derweil rätseln selbst ernannte China-Experten jeglicher Couleur,
wie die weise Führung in Peking um die erforderliche Anpassung der
hoch verschuldeten Wirtschaft an die Wirklichkeit herumkommen will -
durch eine weitere Abwertung der Währung, Maßnahmen zur Ankurbelung
der Konjunktur oder eine wundersame Erholung?
China ist einfach zu wichtig für das Wachstum der Weltwirtschaft,
um allzu lange in den Hintergrund zu treten. Der Preisverfall an den
Öl- und Metallmärkten geht nicht zuletzt auf die schwindende
Nachfrage aus dem Reich der Mitte zurück.
Zuletzt wurden die Investoren von den Zentralbanken abgelenkt.
Schließlich ging es um den ersten Zinsschritt der US-Notenbank und
die Frage, wie schnell die EZB ihr Gelddruckprogramm ausweiten wird.
Dazu herrscht nun mehr oder weniger Klarheit. Die Ängste vor einer
von einer Schwellenländerkrise ausgelösten weltweiten Rezession
rücken auf der Tagesordnung wieder nach oben.
Die Weltbank kürzte bereits ihre Wachstumsprognose. Der
Finanzinvestor George Soros verlautbarte, er fühle sich an das Jahr
2008 erinnert. Man mag von ihm halten, was man will, aber sein Wort
hat für viele Finanzmarktakteure Gewicht - ebenso wie die Äußerungen
von Alan Greenspan oder Mervyn King in der Regel nicht im Raum
verhallen. Noch bewegen sich die Ausschläge außerhalb der
chinesischen Kommandowirtschaft im Rahmen der zuletzt üblichen
Volatilität. Aber auch in Europa, vor allem aber in den USA ist das
Bewertungsniveau ambitioniert. Auch hier könnten Kurse bald
Nachrichten machen.
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