Exklusiver Live-Stream direkt von der World of Trading - 2 Tage mit einzigartigen Themen und Experten. Kostenlos teilnehmen + Videos erhalten. -w-
02.01.2017 20:36:41

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Geld ist nicht alles, Kommentar zur ...

Börsen-Zeitung: Geld ist nicht alles, Kommentar zur Prämie für E-Autos

von Isabel Gomez

Frankfurt (ots) - Die Bundesregierung kann von der ersten

Zwischenbilanz zum Umweltbonus zur Förderung der Elektromobilität nur

enttäuscht sein. Gerade einmal 9000 Anträge sind bis Jahresbeginn

beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingegangen. Die

Kaufprämie soll für einen zusätzlichen Absatz von mindestens 300.000

Elektroautos sorgen. Vorzugsweise sollen diese als einziges Fahrzeug

von Privatpersonen gekauft werden. Allerdings kommt bislang die

Hälfte der Anträge von Unternehmen. Per November 2016 waren zudem

unter 3,1 Millionen neu registrierten Pkw in Deutschland lediglich

10.000 rein batteriebetriebene Autos.

"Ein Stück Dynamik" fehlt der Prämie laut Bundesverkehrsminister

Alexander Dobrindt (CSU). Niemand kaufe nur wegen ihr ein Auto,

analysiert er richtig. Aber es würde auch niemand einen Benziner

kaufen, gäbe es dafür keine Tankstellen. Was nutzt also ein

Elektroauto ohne Lademöglichkeiten? Angesichts der durch technische

Grenzen noch immer geringen Reichweiten von 200 oder 300 Kilometern

je Ladung ist die Antwort für einen durchschnittlichen deutschen

Autofahrer einfach: Als Erstwagen ist ein solches Auto derzeit

uninteressant. Die Durchsetzung der Elektromobilität steht und fällt

daher mit der Ladeinfrastruktur.

Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft wird der

Bedarf an öffentlichen Ladestationen 2020 bei 70.000 normalen

Ladestellen und 7100 Schnellladesäulen liegen. Mitte 2016 gab es

bundesweit 6500 Ladepunkte und 230 Schnellladestellen. BMW, Daimler,

Ford und Volkswagen wollen, auch unter politischem Druck, bis 2020

ein europaweites Hochleistungsladenetz mit 400 ultraschnellen

Stationen bauen. Sie sollen eine Ladekapazität von 350 Kilowatt

aufweisen und damit schneller laden als die Tesla-Stationen, die 125

Kilowatt stemmen. Die Bundesregierung stellt 300 Mill. Euro zur

Förderung von 15.000 Ladesäulen bis 2020 bereit. Zudem gibt es

ähnliche Initiativen von Energieversorgern wie EnBW oder Innogy.

Dabei unterscheiden sich die Supercharger des US-Elektroautobauers

Tesla vom System der deutschen Hersteller, das wiederum inkompatibel

mit den von japanischen und französischen Herstellern genutzten

Steckern ist. Eine sinnvolle Infrastruktur aus Kundensicht entstünde

aber erst mit einem einheitlichen System, auf das sich die Hersteller

von Autos und Ladesäulen weltweit einigen müssten. So lange aber

nicht mindestens das Ladenetz größer wird, bleibt die Prämie

lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.

OTS: Börsen-Zeitung

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!