08.04.2015 20:06:39

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Börsen-Zeitung: Dividende gesichert, Kommentar zu Shell von Andreas

Hippin

Frankfurt (ots) - Ben van Beurden, der Chef des BP-Rivalen Shell,

hat bei der Bekanntgabe des 47 Mrd. Pfund schweren Übernahmeangebots

für den kleineren Rivalen BG Group Wert auf die Feststellung gelegt,

dass die Dividende unangetastet bleibt. Für viele Briten bedeutet

das, dass ihre Altersbezüge sicherer geworden sind. Die privaten

Rentenversicherer und Versorgungswerke Großbritanniens beziehen

nahezu ein Zehntel ihrer Dividendeneinkommen von dem Öl- und

Gaskonzern.

Der Zukauf ist kein Zeichen der Stärke. Für Shell wurden die

Ausschüttungen an die Aktionäre zuletzt immer mehr zur Belastung. Der

Absturz der Ölpreise macht der gesamten Branche schwer zu schaffen.

Ihre Aktien werden in erster Linie wegen der vergleichsweise hohen

Dividendenrendite gekauft. Kommt die Übernahme zustande, liefert das

hinzuerworbene Geschäft van Beurden reichlich Cash-flow, der an die

Anteilseigner ausgekehrt werden könnte. Damit wäre die Dividende auch

dann gesichert, wenn es in anderen Geschäftsfeldern schlecht laufen

sollte.

Zudem erspart der Erwerb der BG Group dem FTSE-100-Schwergewicht

die mühevolle Suche nach neuen Öl- und Gasquellen. Kaufen ist

billiger, denn das Objekt der Begierde hat interessante Vorkommen im

Portfolio. Dem gerade erst angetretenen CEO Helge Lund war offenbar

klar, dass die BG Group - anders als Shell - weder über das Know-how

noch über die tiefen Taschen verfügt, die für deren effiziente

Ausbeutung erforderlich sind.

Analysten rechneten die einst aus British Gas hervorgegangene

Gesellschaft zu den wenigen Unternehmen der Branche, die auch in

einem Niedrigpreisumfeld wachsen können. Dafür sollten ihre

"Pré-Sal"-Assets sorgen, Ölvorkommen, die vor der brasilianischen

Atlantikküste kilometertief unter einer dicken Salzschicht liegen.

Das Unternehmen zählt außerdem zu den größten Flüssiggaslieferanten

der Volksrepublik China, deren Energiehunger auch dann noch zulegen

dürfte, wenn die Wachstumsraten der vergangenen Jahre nicht mehr

erreicht werden.

Shell kommt zugute, dass der Aktienkurs von BG Group unter Druck

geriet, nachdem Produktionsziele verfehlt wurden und der Chefsessel

monatelang unbesetzt blieb. Das Angebot ist ein opportunistischer

Schritt, der eine weitere Konsolidierungswelle lostreten könnte.

Shell kommt damit ExxonMobil zuvor. Der US-Konzern soll sich BG Group

ebenfalls angesehen haben. Auch jenseits des Atlantiks ist die

Sicherung der Dividende ein großes Thema.

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