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25.11.2019 20:29:42

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Börsen-Zeitung: Bloombergs Paukenschlag, Kommentar zur

US-Präsidentschaftskampagne von Peter De Thier

Frankfurt (ots) - Mit der Entscheidung des Multimilliardärs Michael Bloomberg,

offiziell ins Rennen um die US-Präsidentschaft einzusteigen, hat der Kampf um

die Spitzenkandidatur bei den Demokraten eine Wende genommen. Der frühere

Investmentbanker, der es mit seiner Finanzdienstleistungsfirma Bloomberg L.P. zu

einem Vermögen von geschätzt 58 Mrd. Dollar brachte, verfügt sicherlich über die

notwendigen Ressourcen, um aus eigener Tasche eine Medienkampagne gegen

Präsident Donald Trump zu starten. Diesen nennt der 77-jährige Unternehmer, der

von 2002 bis 2013 Bürgermeister von New York war, "den korruptesten Präsidenten

in unserer Geschichte" und "eine einzigartige Bedrohung für die Nation".

Leicht haben wird es Bloomberg aber nicht. So müsste man etwa glauben, dass

Demokraten, die die Wahlen vom Würgegriff der Industrielobbyisten und anderer

reicher Spender befreien wollen, seine finanzielle Unabhängigkeit begrüßen

würden. Aber mitnichten: Senator Bernie Sanders etwa wirft Bloomberg vor, "dass

er ein weiterer Milliardär ist, der unsere Wahlen kaufen will".

Natürlich schwingt bei demokratischen Kritikern die Angst mit, dass Bloomberg

ihnen gefährlicher werden könnte als jeder andere Kandidat. Sie werden sich

folglich auf seine Schwachstellen fokussieren, etwa abschätzige Bemerkungen, die

er über Frauen gemacht hat. Auch wird sich Bloomberg dem Vorwurf ausgesetzt

sehen, ein Polit-Chamäleon zu sein, das Demokrat war, dann zu den Republikanern

wechselte, dort austrat und unabhängig blieb, um dann wieder zu den Demokraten

zurückzukehren.

Der politisch gemäßigte Unternehmer, der fiskalisch konservativ ist, der den

Klimawandel bekämpfen und illegalen Einwanderern den Weg zur Staatsbürgerschaft

pflastern will, sieht in seiner politischen Flexibilität dagegen vielmehr eine

Stärke. Bloomberg versteht, dass er als unabhängiger Kandidat kaum Siegeschancen

hätte. Zugleich aber fühlt er sich keiner der etablierten Großparteien

verpflichtet und ist überzeugt, bei einer politikverdrossenen Wählerschaft mit

diesem Ansatz punkten zu können.

Das größte Problem für Bloomberg sowie die Opposition könnte darin bestehen,

dass sich eine Partei, die im Tauziehen zwischen dem progressiven,

linksliberalen Flügel und der politischen Mitte nach ihrer Identität sucht,

verzettelt. Mit Bloomberg ist das Bewerberfeld wieder auf 18 angeschwollen, und

wenn sich zu viele gegenseitig das Rampenlicht stehlen, könnte der lachende

Gewinner am Ende Donald Trump sein.

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

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www.boersen-zeitung.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30377/4450240

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