12.11.2019 08:30:00
|
Osram-Vorstand nun doch für Übernahme durch ams - Belegschaft dagegen
Die gebotenen 41 Euro je Aktie seien angemessen. "Am wichtigsten ist, dass die Mitarbeiter an deutschen Standorten bis Ende 2022 vor fusionsbedingten Kündigungen geschützt sind", sagte Vorstandschef Olaf Berlien vor der Bilanzvorlage am Dienstag in München. Er hatte bereits vergangene Woche positive Signale an ams gesandt.
Die ehemalige Siemens-Personalchefin Brigitte Ederer soll sicherstellen, dass die Vereinbarungen eingehalten werden. Die Arbeitnehmervertreter halten aber an dem Widerstand gegen ams fest. Die Entscheidung im Aufsichtsrat fiel mit sieben zu fünf Stimmen, nur ein leitender Mitarbeiter schloss sich der Kapitalseite an.
In einem Sondervotum zum Übernahmeangebot bezeichnen die Betriebsräte und Gewerkschafter im Aufsichtsrat das Vorgehen von ams als "unrechtmäßig". Der Konzernbetriebsrat hat sogar Beschwerde gegen die Genehmigung des Übernahmeofferts durch die Finanzaufsicht BaFin eingereicht, weil ams eine Lücke im Gesetz genutzt hat, um eine zwölfmonatige Sperrfrist vor einem neuen Anlauf zu umgehen. Ob der Betriebsrat überhaupt klagen darf, ist aber unklar. Die Verbesserungen gegenüber dem ersten Angebot seien aus Sicht der Arbeitnehmer "geringfügig", heißt es in dem Sondervotum. Der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen sei wertlos, eine Sicherheit für die Belegschaft gebe es nicht.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 (per Ende September) hat Osram die Belegschaft bereits um 2.700 auf 23.500 reduziert. Weitere Streichungen dürften folgen, wie der Traditionskonzern ankündigte. "Aufgrund der konjunkturellen Entwicklung und des fortschreitenden Technologiewandels sind weitere strukturelle Anpassungen nötig. Dazu finden derzeit Gespräche mit den Gremien statt." Die Sparmaßnahmen beim Personal sollen rund 60 Mio. Euro kosten. Das "Handelsblatt" hatte berichtet, Osram wolle eine höhere dreistellige Zahl von Arbeitsplätzen streichen.
Das Unternehmen steckt in der Krise. 2018/19 rutschte Osram mit 343 Mio. Euro in die roten Zahlen, unter anderem wegen einer Abschreibung von 171 Mio. Euro auf den Firmenwert des Autozuliefer-Gemeinschaftsunternehmens mit Continental. Ein Jahr zuvor stand noch ein Gewinn von 188 Mio. Euro zu Buche. Die Dividende fällt aus. Der Umsatz brach wie befürchtet um 13 Prozent auf 3,46 Mrd. Euro ein, die bereinigte operative Umsatzrendite (EBITDA-Marge) sank auf 8,9 von 16,4 Prozent. Im neuen Geschäftsjahr soll der Umsatz drei Prozent um das Vorjahresniveau pendeln, die EBITDA-Marge zwischen neun und elf Prozent liegen. Bis Osram seine Mittelfrist-Ziele erreiche, werde es zwei Jahre länger dauern als bisher geplant.
(Schluss) ivn/cs
ISIN DE000LED4000 AT0000A18XM4 WEB http://www.osram.de
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu ams AGmehr Nachrichten
27.09.24 |
SIX-Handel: SPI schlussendlich in der Gewinnzone (finanzen.at) | |
27.09.24 |
Börse Zürich: SLI beendet den Freitagshandel in der Gewinnzone (finanzen.at) | |
27.09.24 |
Handel in Zürich: SPI verbucht am Freitagnachmittag Gewinne (finanzen.at) | |
27.09.24 |
Freundlicher Handel in Zürich: SLI steigt am Nachmittag (finanzen.at) | |
27.09.24 |
Aufschläge in Zürich: So entwickelt sich der SPI am Freitagmittag (finanzen.at) | |
27.09.24 |
Freitagshandel in Zürich: SLI bewegt sich mittags im Plus (finanzen.at) | |
27.09.24 |
Schwacher Wochentag in Zürich: SLI sackt zum Start des Freitagshandels ab (finanzen.at) | |
27.09.24 |
Freundlicher Handel: SPI beginnt Freitagssitzung mit Gewinnen (finanzen.at) |
Analysen zu ams AGmehr Analysen
22.11.24 | ams Equal Weight | Barclays Capital | |
20.11.24 | ams Buy | Deutsche Bank AG | |
20.11.24 | ams kaufen | Deutsche Bank AG | |
19.11.24 | ams Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
11.11.24 | ams Buy | UBS AG |