18.12.2023 20:40:00
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ORF: Bauarbeiten bei Signa-Edelkaufhaus Lamarr stehen praktisch still
Wie es in Wien mit der Signa-Großbaustelle Lamarr am früheren Leiner-Standort in der Mariahilfer Straße weitergeht, ist zuletzt wegen der Schieflage des Konzerns von Rene Benko unklar gewesen. Stets betonte die Signa - im Firmengeflecht gab es zuletzt mehrere (Groß-)Pleiten -, die Bauarbeiten liefen weiter, während solche bei Prestigeprojekten in Deutschland allerdings eingestellt wurden. Der ORF berichtete nunmehr am Montagabend, die Lamarr-Baustelle stehe praktisch still.
In "Wien heute" wurde ein Lokalaugenschein in der "MaHü" gezeigt, der veranschaulichte, dass lediglich einige Aufräum- und Absicherungsarbeiten liefen, nicht aber Bauarbeiten. Zuletzt wurde von der Signa stets betont, beim Bau laufe alles nach Plan. Diese würden aber praktisch stillstehen, berichtete der ORF auch mit Verweis darauf, dass es von der Signa zu diesem Thema am Dienstag auf Anfrage keine aktuelle Stellungnahme gab. Kurzfristig gab es auch auf APA-Anfrage keine Auskunft.
Eigentlich sollte derzeit den Angaben zufolge die Fassade errichtet werden. Davon war auf den TV-Bildern nichts zu sehen. "Wir verfolgen, was sich hier tut beziehungsweise nicht tut erste Reihe fußfrei. Da tut sich schon seit einiger Zeit nix", sagte ein Nachbar. "Es wird nur Werkzeug zusammengeräumt", sagte ein weiterer Anrainer, "unvollständig, leer, kalt, einsam, hässlich." Ein anderer sprach von "Absicherungsarbeiten", die im Gegensatz zu Bauarbeiten zu beobachten seien.
Das geplante Edelkaufhaus samt Gastronomie am Dach und einem Hotel soll ursprünglichen Angaben zufolge 2025 eröffnen. Bisher steht nur das Stahlbetongerippe. Ein weiterer Anrainer, der auch Architekt ist und vom ORF gezeigt wurde, schloss es aus, dass dieser Zeitplan noch halten könne auch wenn voll gearbeitet würde. Das sei "utopisch".
Signa-Partner beim Projekt ist die thailändische Central Group. In der Schweiz übernimmt dieser Partner laut Plan die Signa-Anteile an der dortigen Warenhauskette Globus. Ob es auch in Österreich beim Lamarr-Kaufhaus zu einem ähnlichen Vorgehen kommt, ist offen.
Ebenso offen ist damit vorerst auch, wie es mit dem geplanten Lamarr-Museum im Gebäude steht, das nach der aus Wien stammenden Hollywooddiva und Erfinderin Hedy Lamarr benannt werden soll - und diese auch würdigen soll. Ein Geschäftsführer von Ren? Benkos für das Projekt verantwortlichen Signa Holding, die sich derzeit in einem Insolvenzverfahren befindet, hatte sich die Rechte am Namen persönlich bei Lamarrs Kindern an der US-Westküste gesichert.
Laut Ankündigung vor gut zwei Jahren sollte Lamarr im gesamten Haus an verschiedenen Stellen gewürdigt werden, mit einem Museumscaf? als Dreh- und Angelpunkt. Insgesamt soll das "Lamarr" als "KaDeWe" Wiens mit 20.000 Quadratmetern die Gäste auf acht Stockwerken begrüßen, wobei zum Gesamtprojekt auch ein Hotel der Hyatt-Gruppe unter der Marke Thompson Vienna gehört.
"Alle unsere Department Stores sind Ikonen ihrer Städte und damit tief in der jeweiligen Stadt verankert", sagte Andr? Maeder als Chef der KaDeWe Group zur Namenswahl bei deren Präsentation im Oktober 2022. "Der neue Store ist in erster Linie für die Wienerinnen und Wiener, weshalb die Verbindung zur österreichischen Metropole unbedingt gegeben sein muss."
Zur KaDeWe-Group gehören bis dato das gleichnamige Berliner Luxuskaufhaus, das Alsterhaus in Hamburg und das Oberpollinger in München. Neben dem Lamarr in Wien sollte hierzu 2024 dann auch das Carsch Haus in Düsseldorf stoßen. KaDeWe gehörte früher zu Karstadt und ist mittlerweile im Besitz der Signa-Gruppe sowie der thailändischen Central Group.
phs/wim
WEB http://www.signa.at
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