Ölpreise mit Berg- und Talfahrt vor Wahlausgang in Italien

    NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Montag ihre deutlichen Gewinne aus dem frühen Handel zum größten Teil wieder abgeben müssen. Mit den europäischen Finanzmärkten zeigten auch die Ölpreise nach dem Schließen der Wahllokale im Euro-Krisenland Italien eine Berg- und Talfahrt. Im späten Nachmittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur April-Lieferung 114,66 US-Dollar. Das waren 56 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich leicht um drei Cent auf 93,16 Dollar.

    Zuvor hatten der US-Ölpreis bei 94,46 Dollar und der Brent-Preis bei 115,87 Dollar Tageshöchststände erreicht, nachdem erste Prognosen bei den italienischen Parlamentswahlen das Mitte-Links-Bündnis unter Pier Luigi Bersani in beiden Kammern vorne sahen. Nachdem allerdings eine Projektion das Mitte-Rechts-Bündnis des früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi im umkämpften Senat vorne sah, gerieten die Ölpreise, wie die die Finanzmärkte insgesamt, unter Verkaufsdruck.

    Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) gehen davon aus, dass "das Schreckgespenst der Finanzmärkte" - gemeint ist Ex-Premier Berlusconi - eine Mehrheit verfehlen wird. Dennoch sei nach wie vor unklar, ob eine handlungsfähige Regierung gebildet werden könne, die den Reformkurs des Euro-Krisenlandes vorantreibe.

    Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ging zuletzt leicht zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 110,94 Dollar. Das waren 33 Cent weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./jkr/hbr