Ölpreise fallen mit der Sorge vor politischen Unicherheiten in der Eurozone

    NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag mit der Sorge vor neuen politischen Unsicherheiten in Krisenstaaten der Eurozone gesunken. Außerdem hätten Signale für eine leichte Entspannung im Atomstreit mit dem Ölförderland Iran die Preise unter Verkaufsdruck gesetzt, hieß es von Händlern. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur März-Lieferung kostete im späten Nachmittagshandel 115,99 Dollar. Das waren 77 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 1,10 Dollar auf 96,67 Dollar.

 

    Händler machten unter anderem Kursgewinne des US-Dollar im Handel mit dem Euro für den Ölpreisrückgang verantwortlich. Steigt der Dollar wird Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer. Auslöser für die Euro-Verluste waren neue politische Unsicherheiten in Spanien und Italien. Laut Medienberichten steckt die spanische Regierungspartei Partido Popular (PP) in einen Schwarzgeld-Skandal, in den auch Premier Rajoy verwickelt sein könnte. In Italien hat das Parteienbündnis des früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi laut Wahlumfragen aufgeholt. Beobachter fürchten jetzt politische Instabilität nach den Wahlen Ende Februar.

 

    Experten erklärten die fallenden Ölpreise aber auch mit Signalen einer vorsichtigen Entspannung im Atomstreit zwischen den westlichen Industriestaaten und dem Iran. Das ölreiche Land am Persischen Golf hatte den USA versichert, dass man zu ernsthaften Verhandlungen über die Beilegung des seit zehn Jahren laufenden Atomstreits bereit ist.

 

    Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt weiter zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 112,62 US-Dollar. Das waren 32 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./jkr/jsl