15.03.2017 20:51:41
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Ökonomen-Stimmen zur Zinserhöhung durch die US-Notenbank
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Fed hat am Mittwoch wie erwartet die Zinsen angehoben. Ökonomen kommentieren die Entscheidung und die Aussagen von Notenbankchefin Janet Yellen:
Uwe Burkert, Chefvolkswirt und Leiter LBBW Research:
"Die besser als erwartet ausgefallenen Daten zur Arbeitslosigkeit stützen die Fed zwar in ihrem eingeschlagenen Kurs, jedoch bleibt abzuwarten, inwiefern das
aktuelle Inflationsniveau von 2,7 Prozent für Februar in Anbetracht
auslaufender Basiseffekte gehalten wird. Sollten sich diese im Rahmen der
Erwartungen entwickeln, wäre für mich mit einem weiteren Zinsschritt
frühestens am 14. Juni zu rechnen."
Martin Moryson, Sal. Oppenheim:
"Die Fed hat sich mit der Entscheidung ihre politische Unabhängigkeit einmal mehr unter Beweis gestellt. Im Wahlkampf hatte Trump die Niedrigzinspolitik kritisiert. Jetzt als Präsident wünscht er sich niedrige Zinsen, weil sie ihn in seiner Absicht unterstützen, für mehr Wachstum zu sorgen. An seiner Reaktion auf die heutige Entscheidung wird sich zeigen, ob auch Donald Trump die Unabhängigkeit der Notenbank zu schätzen weiß. Wir gehen von zwei weiteren Zinserhöhungen in diesem Jahr aus?
Friedrich Heinemann, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW):
"Die Entscheidung der Fed ist auch für die Eurozone von Bedeutung. Die
Europäische Zentralbank (EZB) gerät mit der sich nun abzeichnenden zügigen
Erhöhung der Dollar-Zinsen noch stärker unter Druck, endlich das Ende der
Negativzinsen einzuläuten. Reagiert EZB-Präsident Mario Draghi nicht bald
auf die Entscheidungen der Fed, dann wird die Geldpolitik der EZB immer
mehr zum Wettbewerbsnachteil für europäische Banken im Vergleich mit ihren
US-Konkurrenten."/jsl/fbr
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