15.08.2015 09:02:39
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NOZ: Interview mit Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe
Vorstandschef Nettekoven: Deutsche achten zu wenig auf Sonnenschutz- Immer mehr Hautkrebsfälle
Osnabrück. Angesichts des sorglosen Umgangs vieler Menschen mit Sonnenstrahlung hat die Deutsche Krebshilfe gefordert, die Angabe des sogenannten UV-Index von April bis September zum festen Bestandteil aller Wetterberichte zu machen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Vorstandsvorsitzender Gerd Nettekoven: "Dies könnte die Bevölkerung auch dafür sensibilisieren, dass im Sommer auch bei bewölktem Himmel durchaus eine hohe UV-Strahlungsintensität vorliegen kann."
Der UV-Index gebe Auskunft über die UV-Strahlung. Je höher er sei, desto größer sei die Sonnenbrand- und damit die Hautkrebsgefahr. Nettekoven kritisierte: "Es wird immer noch zu wenig auf grundlegenden UV-Schutz geachtet." Dies gelte besonders für das Freizeit- und Urlaubsverhalten der Deutschen.
Die Zahl der jährlichen Hautkrebsfälle habe in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Daran zeige sich, dass die krebserregende Wirkung von UV-Strahlung unterschätzt werde. Allein in diesem Jahr würden voraussichtlich etwa 264 000 Menschen neu an Hautkrebs erkranken. "Egal ob im Freibad oder am Strand - Sonnenbrände sind leider keine Seltenheit", sagte Nettekoven. Insbesondere bei jungen Menschen sei dies besorgniserregend, weil Kindheit und Jugend jene Lebensphasen seien, in denen das spätere Hautkrebsrisiko entscheidend beeinflusst werde.
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