Trotz Handelsstreit |
30.08.2018 20:36:00
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Neues Rekordhoch: Nie wurden global mehr Dividenden ausgeschüttet
Die Weltwirtschaft brummt
Derweil legten die Ausschüttungssummen in fast allen Regionen der Welt kräftig zu. Zwölf Nationen, darunter die USA, Japan, Deutschland und Frankreich, übertrafen sogar ihre persönlichen Rekordausschüttungssummen aus den vergangenen Jahren. Der Index, der die Ausschüttungen der 1.200 größten Unternehmen der Welt analysiert, beendete das zweite Quartal mit einem neuen Höchststand von 182 Punkten. Im Vergleich zum Jahr 2009 sind die globalen Dividendenauszahlungen somit um mehr als 80 Prozent angestiegen.
Durch eine zunehmende Nachfrage der Verbraucher, günstige Wechselkurseffekte und eine steigende Rentabilität der Unternehmen konnten die Profite der globalen Konzerne und auch die Ausschüttungen für die Investoren aus allen Teilen der Welt erhöht werden.
Europa beschenkt seine Investoren
Der Anstieg der Gewinnausschüttungen im vergangenen Quartal ist zu zwei Dritteln auf Unternehmen aus Kontinentaleuropa zurückzuführen, da gerade diese Region ihre Dividendenauszahlungen innerhalb dieses Zeitraums vornimmt. So konnten auch die Schweiz, die Niederlande, Belgien, Dänemark und Irland neue Ausschüttungsrekorde aufstellen. Nur wenige europäische Großkonzerne wie EDF, Credit Suisse oder die Deutsche Bank haben ihre Auszahlungen reduziert, um Kosten zu sparen. Insgesamt betrug das zugrundeliegende Dividendenwachstum innerhalb Europas im Vergleich zum Vorjahreszeitraum somit 7,5 Prozent.
US-Konzerne schütten Rekordsumme an Dividenden aus
In den USA stiegen die Dividenden im zweiten Quartal 2018 zwar nur um 4,5 Prozent, dadurch wurde aber eine absolute Rekordausschüttungssumme von 117,1 Milliarden US-Dollar erreicht. Von den 50 US-Unternehmen, welche in dem Janus Henderson Dividenden Index gelistet sind, hat lediglich General Electric die Ausschüttung reduziert. Alle anderen 49 Konzerne konnten ihre Dividenden indes steigern. Vergleicht man nun noch das Dividendenwachstum der US-Konzerne mit den nordamerikanischen Konkurrenten aus Kanada, ist festzustellen, dass die Kanadier im vergangenen Quartal etwas besser abschneiden konnten.
Unternehmen aus Singapur drehen den Geldhahn auf
Firmen, welche ihren Hauptsitz in Hongkong ausweisen, steigerten ihre Ausschüttungen im zurückliegenden Quartal sogar um 13,5 Prozent. Auch Japan konnte mit einem Ausschüttungswachstum von 14,2 Prozent einen "saisonalen Dividenden-Höhepunkt" markieren. Die Dividendenzuwachsraten von Unternehmen aus Singapur lässt die asiatisch-pazifischen Rivalen dennoch alt aussehen. Die Konzerne aus dem Stadtstaat steigerten ihre Ausschüttungen um 46,9 Prozent.
Reinvestition oder Ausschüttung?
Jane Shoemake, Investment Direktorin für den Global Equity Income Fonds bei Janus Henderson, sagte bei CNBC, dass die Unternehmen in die sie investieren ein Gleichgewicht zwischen Dividendenausschüttungen und Reinvestitionen finden müssen. "Was wir immer suchen, ist die Nachhaltigkeit der Dividende und die Fähigkeit diese zu erhöhen. [...] Das ist genau das, wonach wir bei unseren Investitionen suchen", so die Investment-Direktorin in der Sendung Squawk Box.
Unternehmen müssen die Balance finden
"Was wir wollen, ist einen schöne Mischung aus Unternehmen, die in die Zukunft investieren, jedoch auch weiterhin eine Dividende bezahlen, welche auch gesteigert werden kann. Wir wollen, dass Unternehmen dies ausbalancieren, wir wollen nicht, dass sie einfach Geld zurück an die Aktionäre zahlen, wenn dies nicht gut für die Zukunft ist", so Shoemake in Bezug auf die Diskrepanz zwischen einer Reinvestition und einer Gewinnausschüttung an die Investoren.
Dividenden werden auch 2019 steigen
Shoemake zufolge seien Dividenden in jedem Fall weniger volatil als die Profite. Dabei sei Janus Henderson zuversichtlich, dass die globale Gesamtsumme 2019 weiter ansteigen wird. Die Entwicklung des Dollars könnte die Wachstumsrate im nächsten Jahr zwar beeinflussen, aber die Wechselkursschwankungen hätten auf längere Sicht keine großen Auswirkungen, so die Fondsmanagerin mit Weitblick auf das Dividendenjahr 2019.
Pierre Bonnet / finanzen.at
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