27.09.2016 20:07:39
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neues deutschland: zu den Sprengstoffanschlägen in Dresden
Ja, das alles ist Dresden. Doch allenfalls die halbe Wirklichkeit. In der Elbmetropole explodieren Bomben, gelegt gegen Andersgläubige und als Drohung gegen Demokraten. In Dresden und in Orten ringsum werden Flüchtlinge gehetzt. So wie jene, die ihnen mit menschlichsten Motiven Freundlichkeit und Obdach bieten. In Dresden rotten sich »besorgte Bürger« zusammen, skandieren »Ausländer raus« und »Lügenpresse«. Sie geben sich verängstigt und sind im Rudel doch stark genug, Nachbarn, die anders denken und fühlen, einzuschüchtern. Sie behaupten, das Volk zu sein - und zum Teil sind sie es ganz sicher auch.
Dresden will den Tag der deutschen Einheit feiern. Stellvertretend für die ganze Republik. Gibt es Grund dazu? Falls ja, welches Dresden, welche Republik will man präsentieren? So lendenlahm wie die Landesregierung agiert und Rassismus und Gewalt gedeihen ließ, reicht Weltoffenheit gerade noch bis zu Bier und Eierschecke. Beides soll Heuchlern wie Hetzern im Halse stecken bleiben.
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