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25.08.2013 18:47:58

neues deutschland: Militärschlag gegen Assad

Berlin (ots) - »Krieg böse« nannte Martin Kippenberger eine seiner Bilderserien. Von wegen: Für US-Senator John McCain hängt die Glaubwürdigkeit Amerikas an einem Militärschlag gegen Assad. Wenn Obama jetzt nicht handele, würde das Wort des US-Präsidenten in der gesamten Region nicht mehr ernst genommen werden, warnt der Republikaner. Die USA könnten ja Raketen einsetzen - die Kosten gering, die Soldaten nicht gefährdet. Krieg zum Schnäppchenpreis: McWar. Not love. Wenn hier überhaupt von Liebe die Rede sein kann, dann von der »erschreckenden Liebe zum Krieg«, die der US-amerikanische Psychologe und Schriftsteller James Hillman thematisierte. Und die nicht nur bei McCain und anderen Kriegswirren derzeit wieder in opulenter Blüte steht. Für Frankreichs Staatschef Hollande deutet alles (!) auf einen Chemiewaffenangriff durch das Assad-Regime hin. Frankreich sei entschlossen, »diese Tat nicht ungestraft zu lassen«. Der Sozialist, der sich als protestantischen Atheisten sieht, sollte auf die Worte von Papst Franziskus hören, der die »fürchterlichen Bilder« beklagt und dennoch strikt eine dialogische Lösung im Konflikt fordert. Die »fürchterlichen Bilder« harren ihrer Erklärung und Aufklärung. Doch die sind entbehrlich. Der Krieg wohl nicht. »Der Krieg unentbehrlich« überschrieb Nietzsche vor 135 Jahren einen Aphorismus in seinem Buch »Menschliches, Allzumenschliches«. Es muss ja nicht immer der »große Krieg« sein, den der Philosoph meinte: Ein McWar-Syrienkrieg wäre nur unrecht und billig. Und böse.

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