05.11.2017 20:07:56
|
neues deutschland: Kommentar zur Weltklimakonferenz: Scham reicht nicht aus
Damit die Staaten ihre freiwilligen Maßnahmen tatsächlich umsetzen, setzt die Klimadiplomatie auf Scham. Eben jenes Gefühl, das Menschen die Röte ins Gesicht treibt, auf dass auch jeder mitbekommt, wenn sich jemand ertappt fühlt. Denn genau das macht das Wesen der Scham aus: Sie braucht das Publikum. Wir schämen uns nicht nur vor uns selbst, sondern vor anderen.
Sollten also am Ende der Klimakonferenz überprüfbare Kriterien verabschiedet worden sein, können die Staaten zukünftig international vorgeführt werden. Im Fall des Klimawandels etwa könnten sich Staatsoberhäupter und Wirtschaftsvertreter schämen vor denjenigen, die zwar wenig zur Erderwärmung beitragen, aber dennoch am meisten unter dem steigenden Meeresspiegel leiden - wie die Menschen im Südpazifik. Doch solange gerade die Hauptverursacher sich bei aller Heuchelei noch selbst im Spiegel anschauen können, hilft alles Vorführen nicht. Denn die Scham wird von der Ignoranz ganz locker in die Schranken gewiesen.
OTS: neues deutschland newsroom: http://www.presseportal.de/nr/59019 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2
Pressekontakt: neues deutschland Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!