06.07.2015 20:02:39
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neues deutschland: Interessen von Schuldnern und Gläubigern: Nein zum Grexit
Berlin (ots) - Die Griechen wollen sich nicht länger zu
Befehlsempfängern degradieren lassen - das ist die Hauptbotschaft des
Referendums über die Austeritätspolitik. Bisher glichen die
Verhandlungen der Institutionen mit Athen einer Fahrt auf einem
Seelenverkäufer, bei der es sich die einen im Offizierskasino gut
gehen ließen, während die anderen im Maschinenraum eingepfercht
waren, wo immer mehr Wasser eindrang. Nach dem griechischen Nein
sollten sich die anderen Eurostaaten nicht in die Schmollecke
zurückziehen, sondern endlich die ökonomische Binsenwahrheit ernst
nehmen, dass Gläubiger und Schuldner in einem Boot sitzen. Auch wenn
die politischen Gegensätze unüberbrückbar erscheinen - man hat
gemeinsame Interessen: Es gilt, den Grexit zu verhindern, auch wenn
einige jetzt erst recht mit diesem Gedanken zündeln. Ein Ausscheiden
Griechenlands aus dem Euro wäre für beide Seiten die teuerste
Variante. Die Gläubiger müssten den allergrößten Teil der Kredite
abschreiben, der Schuldner käme aus der sozialen und wirtschaftlichen
Misere nicht mehr heraus. Statt Athen wie einen Bankrotteur zu
behandeln, aus dem man den letzten Cent herausquetscht, muss man
Griechenland in die Lage versetzen, einen Großteil der Schulden
stemmen zu können. Dafür braucht es eine wirtschaftliche Erholung mit
Hilfe massiver staatlicher Investitionen. Und der Schuldendienst muss
dauerhaft reduziert oder zumindest an die Konjunktur angepasst
werden. Dann, und nur dann, wird das gemeinsame Boot nicht
untergehen.
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